Volltext: Die deutschen Drucker des fünfzehnten Jahrhunderts

BASEL 
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Dorothea, eine Tochter des Metzgers Lienhart Davidt, (vor 21.März 1482) gestorben 
war, ging er — spätestens 1485 — eine neue Ehe ein mit Elsbeth von Schongau 
(Stehlin 236, 936, 1625). Aus der letzten dieser Stellen sowie aus den uns erhaltenen 
Buchdruckerbriefen geht hervor, daß Jakob Wolff mehrere Jahre Johann von Amer 
bachs Geschäftsgenosse gewesen ist, aus andern, daß er zuerst wohl ausschließlich 
Buchhandel trieb und, als er dem Buchdruck sich zuwandte, zunächst nur für fremde 
Rechnung (Adam von Speyer, Jakob von Kilchen) gearbeitet hat. Der Ambrosius 
von Spira von 1488 (Hain 923) ist bisher nicht zum Vorschein gekommen, also wohl 
überhaupt nicht vorhanden, und das Officium B. V. Mariae von 1489 (Hain 1199) ist 
offenbar = Hain 12028 von 1498, so daß das für Jakob von Kilchen 1492 gedruckte 
Breviarium ordinis praedicatorum als ältester Druck mit seinem Namen zu betrachten 
ist. Ihm folgte i493 das Breviarium Romanum; aus den Jahren 1494-*496 kennen wir 
nichts — das Datum MCCCCIIII im Rosetum exercitiorum spiritualium (Hain 13996) 
ist, wie ein im Satz korrigiertes Exemplar in Berlin beweist, nicht MCCCC[XC]IIII, 
sondern MCCCCCIIII zu lesen —, so daß wir eigentlich erst vom Jahre 1497 an ’ 
in dem er vier Knechte beschäftigte (Stehlin 1606), von einem ununterbrochenen 
Druckereibetrieb bei Wolff wissen. Er starb zwischen dem 10. Februar und 2. April 
I 5 I 9 (Stehlin 2055, 2059). 
Druckproben: Monumenta Taf. 282 ! ’ 2 . GfT.Taf. 1008-1012. 
DRUCKER DER SERMONES MEFFRETH/Der unbekannte Meister dieser 
Presse scheint nur im Jahre 1489 in Basel gearbeitet zu haben, seine Ausgabe der 
Sermones dormi secure dominicales (Hain *15961) ist mit Druckort und Datum 
„28. Juni 1489“ versehen, die Sermones Meffreth (Proctor 7715, VB 555, 18-20) sind 
ohne alle Angaben. Die Presse besaß eine Auszeichnungstype mit M 60, eine Text 
type mit M 99 und eine andere mit M 38, die aber nicht selbständig, sondern immer 
nur durcheinander gemischt gebraucht werden. Vgl. Monumenta Taf. 282 3 unten links 
und GfT. Taf. 1013-1014* 
LIENHART YSENHUT aus Heydeck erscheint zuerst am 3.Oktober i464> an 
welchem Tage er in die Safranzunft eintrat (Stehlin 1344); 4 Jahre später erwarb er 
das Bürgerrecht (Stelilin 1250, 1277) und kaufte am 27. April 1471 mit seiner Gattin 
Adelheid ein Haus in der Weißen Gassen (Stehlin 2, 1530). Am 30. Januar i475 er 
weiterte er diesen Besitz durch Zukauf des danebenliegenden Stalles (Stehlin 29, 112). 
Anfang der achtziger Jahre bewarb er sich um verschiedene Ämter (Stehlin 1157, 
1175, 1212). Aus dem Jahrzeitbuch der St.-Andreas-Kap eile entnehmen wir, daß er 
zwischen Pfingsten 1502 und 1510 gestorben ist (Stehlin i43 2 )- 
Wie schon seine Berufsbezeichnungen „Maler, Briefmaler, Briefdrucker, Heiligen 
maler, Heiligendrucker, Kartenmacher“ und sein geringes Vermögen (Stehlin 1458, 
i468, ...., 1569) erkennen lassen, bestand seine Haupttätigkeit in der Herstellung von 
Formschneidearbeiten; gelegentlich hat er wohl auch solche gekauft (Stehlin 340). 
Wir kennen zur Zeit von ihm drei kleinere Drucke, das Itinerarium B.V. Mariae in
	        
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