Volltext: Die deutschen Drucker des fünfzehnten Jahrhunderts

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viel bewunderten Ptolemaeus mit 32 xylographischen Landkarten veröffentlichte. 
Leider war seine neue Tätigkeit nicht von langer Dauer. Die sicherlich sehr bedeu 
tenden Aufwendungen, die sein Ptolemaeus und die Holzschnitte seiner drei Ausgaben 
des Buches der Weisheit erforderten, hatten seine Mittel erschöpft, so daß er schon 
im Jahre 14-84 seiner Schulden wegen aus der Stadt verw iesen wurde. Es gelang ihm 
zwar wieder Einlaß zu finden, da aber sein Druckmaterial, Typen und Holzstöcke an 
Johann Reger, den Ulmer Vertreter des Venezianers Justus de Albano verpfändet 
waren, der im Jahre i486 damit eine neue Auflage des Ptolemaeus druckte, konnte 
er nicht wieder in die Höhe kommen. Im Jahre 1492 mußte er endgültig die Stadt ver 
lassen ; er wandte sich nach Nürnberg, wo er indessen selbständig nicht aufgetreten ist. 
Druckproben: Monumenta Taf. 174? 197* GfT. Taf. 533, 958-960. 
JOHANNES REGER, aus Kemnat gebürtig, war zuerst Geschäftsführer des Justus 
de Albano, der in Ulm und Regensburg buchhändlerische Geschäfte unterhielt. Auf 
dessen Kosten druckte er mit dem ihm verpfändeten Druckmaterial des Lienhart Holle 
im Jahre i486 eine neue Auflage des Ptolemaeus. Dann scheint er sich selbständig 
gemacht zu haben und arbeitete bis zum Jahre 1499, i n dem er Ulm verließ. 
Für den Zeitraum von 13 bis 14 Jahren, die seine Presse demnach in Tätigkeit war, 
ist die Zahl seiner Bücher gering. Burgers Index führt nur 15 meist w enig umfang 
reiche Drucke auf, dazu kommen die offiziellen Drucksachen, die er für Fürsten und 
Herren, z. B. den Schwäbischen Bund, geliefert hat (ZfBw. 1908 S. 302 ff.). 
Druckproben: Monumenta Taf. 300. GfT. Taf. 87, 88, 534, 660, 747, 963-965. Wool- 
ley 82. TFS. 1908 c. 
JOHANN SCHAEFFLER / Urkundliche Nachrichten über ihn haben wir nicht. 
Er begann seine Tätigkeit im Jahre 1492 mit Jakob Koebefs Sibyllenweissagung 
(Berlin Inc. 2667,5), einer Ausgabe von Melbers Vocabularius praedicantium (Berlin 
Inc. 2667,7. Hein *11025) und einer populären Auslegung der Messe (Hain 11103); 
im Jahre 1493 druckte er des Paulus Niavis Latinum idioma und im Jahre i494 einen 
Cursus (lateinisches Gebetbuch). Im Sommer des folgenden Jahres erscheint er plötz 
lich in Freising, wo er am 26. Juni 1495 eine Ausgabe des lateinischen Elementar 
buches „Es tu scholaris?“ vollendete. Vom Jahre 1497 bis August 1499 war er 
wieder in Ulm tätig. 
Ob der Drucker dieses Namens, der Ende 1505 in Konstanz eine Presse begründete 
(Proctor II, 1 S. 167), mit dem Ulmer Drucker identisch ist, hat sich bisher nicht er 
weisen lassen. 
Druckproben: Monumenta Taf. 223. GfT. Taf. 120, 1310-1311, Ettbladstryck 17. 
HANS HAUSER ist vielleicht identisch mit dem Holzschneider Hans Husser 
(Dodgson, Cat. I Nr. A46). Wir kennen aus seiner Presse nur einen Einblattdruck: 
Dieser Spiegel ist gemain Reich arm groß und klain . .., der unterzeichnet ist: 
Hanns hauser briefmaler zu Vlme (Proctor 2598A, BMCII S.544? Schreiber 5288a).
	        
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