Volltext: Die deutschen Drucker des fünfzehnten Jahrhunderts

STUTTGART 
schien, Boethius: Trost der Weisheit (31. August 1500), Ackermann v, Böhmen (1500 
ohne Tagesdatum), die Exceptiones legum Romanarum (4. November 1500) und die 
Epitome de mensuris syllabarum (24. Dezember 1500) von Peter Schott, einem Vetter 
seines Vaters. Der größte Teil seiner sowohl dem Umfange als dem Werte nach be 
deutenden Tätigkeit fällt in das XVI. Jahrhundert; er lebte noch im Jahre 1545. 
Druckprobe: GfT. Taf. 1295. 
MATTHIAS BRANT, nach der durchaus unsichern Überlieferung ein Bruder des 
berühmten Verfassers des Narrenschiffs Sebastian Braut, besaß in der zweiten Hälfte 
der neunziger Jahre eine kleine Presse in dem Hause „Zum Rosengarten“ am Wein 
markt, hat aber nur so wenig veröffentlicht, daß der Buchdruck ihm nur eine Neben 
beschäftigung gewesen sein kann. Mit seinem Namen kennen wir das Regimen sani- 
tatis von 1500 (GfT. Taf. 118) und Wimpfelings Medulla elegantiarum (Brit. Mus. I 
Taf. XVI). Erst in neuerer Zeit hat ihm Schorbach die „Historien von dem Ritter 
Beringer“, Straßburg i495 (Faksimile in Seltene Drucke in Nachbildungen, heraus 
gegeben von K. Schorbach, Heft 1, Leipzig 1894, 8°) sowie das ähnliche Gedicht „Der 
edle Hildebrant“ (Faksimile in Koenneckes Bilderatlas, 1. Aufl. S. 66) zugewiesen. 
JOHANN KNOBLOUCH / Die ihm zugeschriebeneAusgabe der Gesta Romano 
rum vom Jahre i497 (Hain 775o = Panzer I 60,327) ist eine der Hanthalerschen 
Fälschungen im Katalog des Klosters Lilienfeld, und die Drucke aus dem Jahre 1499 
(Proctor 774 ff. auch Berlin, Ink. 2554) sind nicht ihm, sondern Barth. Kistler zuzu 
weisen. Damit scheidet Knoblouch aus der Reihe der Inkunabeldrucker aus. Sein 
ältester sicher nachweisbarer Druck ist des Raymundus de Pennaforti summula vom 
3. Juli 1304 = Proctor 10047. 
STUTTGART 
Das einzige durch eine Unterschrift beglaubigte Werk, das im XV. Jahrhundert in Stutt 
gart entstanden ist und uns von dem Dasein einer Druckerpresse daselbst Kunde gibt, 
ist die Beschreibung der im Jahre i486 vollzogenen Wahl Maximilians I. zum römischen 
Könige (Hain 10929). Es enthält Angabe des Druckorts und des Jahres i486, das 
zwar hier als das Jahr der in dem Buche beschriebenen geschichtlichen Begebenheiten 
zu fassen ist, aber, da das Werkchen als eine Art Zeitung gelten kann, wohl auch 
als Druckjahr betrachtet werden darf. Die Texttype mit M 38 20 11 = 86/87 mm ist 
sehr ähnlich, teilweise vielleicht identisch mit der Type 5 des Reutlinger Druckers 
Mich. Greyff; die Auszeichnungsschrift mit M60 dagegen und der Buchschmuck, 
Initiale und Winkelleiste stammen aus der Presse des Konrad Fyner. Auf Grund 
der, wie es scheint, identischen Texttype hat man neuerdings noch die Ausgabe der 
Libri et epistulae des Cyprian (Hain *5895) dem Stuttgarter Anonymus zugewiesen. 
Vgl. oben S. 66. 
Druckprobe: Monumenta Taf. 195. GfT. Taf. 1299.
	        
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