Volltext: Die deutschen Drucker des fünfzehnten Jahrhunderts

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SCHLESWIG 
STEFFEN ARNDES / (Monumenta Taf. 193, GfT. Taf. 57, 76-79) s. Lübeck, 
Steffen Arndes. 
SCHUSSENRIED 
Im württembergischen Donaukreise besaß das Prämonstratenserkloster Schussenried 
eine Presse, die im Jahre 1^78 des Leonardo Aretino Gracchus et Poliscena und 
eine Terenzausgabe druckte. Die einzige Type mit M 13 s. Monumenta Taf. 4o, vgl. 
Taf. 9, 13, 120, 14.7, 262. GfT. Taf. 1167. 
SPEYER 
DRUCKER DER POSTILLA SCOLASTICA SUPER APOCA- 
L YPSIM / Der älteste Drucker Speyers ist eiaAnonymus, den Proctor nach einem 
seiner Bücher, dem einzigen, das mit Angabe des Druckorts und Jahres ,,Spire Anno 
lxxi“ versehen ist, als den Drucker der Postilla scolastica bezeichnet hat. Anhalts 
punkte, die von ihm gebrauchten Typen mit einem andern Speyerer oder auswärtigen 
Drucker in Verbindung zu setzen, sind nicht vorhanden. Die Postilla enthält zwei 
Typen, eine kleine Antiqua, in die ein gotisches Minuskel-v eingesprengt ist, und als 
Auszeichnungsschrift eine mittlere, halbgotische Type mit ungewöhnlich ungeschickten 
Formen, die in dem Cordiale quattuor novissimorum (Hain *5695 = TFS. 1900 h) 
auch als Texttype gebraucht ist. 
Wir kennen zur Zeit acht Drucke, die sich durch die Übereinstimmung der Typen 
als Erzeugnisse dieser ältesten Speyerer Presse erweisen lassen. 
Druckprobe: Monumenta Taf. 89 1 . GfT. Taf. g46, 1168. 
Auch den Namen des zweiten Druckers, der spätestens im Jahre 1^2 seine Tätigkeit 
in Speyer begann, kennen wir nicht. Proctor hat ihn den 
DRUCKER DER GESTA CHRISTI benannt. Seine Ausgabe der Contem- 
plationes des Johannes de Turrecremata gibt als Datum der Vollendung den 24. De 
zember 1472 an, und die Schrift des Henricus Ariminensis, De quattuor virtutibus 
cardinalibus, nennt die Stadt Speyer als Druckort. Die einzige in den zehn zur Zeit 
bekannten Drucken dieser Presse vorkommende Type ist eine halbgotische Schrift 
mit M 5. 
Vgl. Monumenta Taf. i46. Woolley, Photographs 72. GfT. Taf. 1169. 
Als dritten Speyerer Drucker nennen die englischen Bibliographen den Georg von 
Speyer, der im Aufträge Heinrichs von Absberg um das Jahr 1480 ein Brevier für 
dessen Diözese Regensburg druckte. Aus dem Begleitbrief des Bischofs erfahren 
wir den Namen des Druckers, der mit dem wenige Jahre später in Würzburg tätigen 
Georg Reyser identifiziert wird. Indessen muß es als höchst zweifelhaft bezeichnet 
werden, ob dieser Drucker aus Speyer auch wirklich in Speyer gedruckt hat und nicht
	        
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