Volltext: Die Apokalypse des heiligen Apostels Johannes des Theologen

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Erscheinungen ausgefüllt werden. Vorerst beachten wir die Oeffnung 
der vier ersten Siegel (6, 1—8.). 
Nach jeder dieser vier Eröffnungen ruft Eines der vier thron 
tragenden Lebendigen: „Komm". Auf den Ruf des ersten Lebendigen, 
des löwengestaltigen (ok. 4, 7.), erscheint ein Reiter auf weißem 
Rosse, bogenbewaffnet. Ihm wird, weil er schon gesiegt, eine 
Siegeskrone aufgesetzt und er sprengt in den Kampf, den er siegend 
beginnt, und siegreich ansfechten will. Es ist das offenbar derselbe 
Reiter, der ans weißem Rosse mit seinem Mundschwerte be 
waffnet in blutbeflecktem Gewände und viele Siegeskronen auf 
dem Haupte tragend an der Spitze eines großen Reiterheeres, das 
weiße Kleider trägt und auf Weißen Rossen sitzt, vom Himmel aus 
in den letzten Weltkampf sprengen wird (19, 11—15.); also der 
Löwe aus dem Stamme Inda (5, 5.), der auch „das Wort Gottes" 
heißt (17, 13.), das Lamm mit den sieben Hörnern und den sieben 
Augen, das einst geschlachtet worden (5, 6.). Auf den Ruf des 
zweiten Lebendigen, des rindgestaltigen (4, 7.), erscheint ein anderer 
Reiter auf rothem Rosse. Diesem wird ein großes Schlachtschwert 
überreicht mit dem Auftrage auf Erden die Friedensbande zu durch- 
hauen, damit die Erdenbewohner einander gegenseitig hinschlachten 
(ok. 6, 8.). Auf den Ruf des dritten Lebendigen, den menschen- 
gestaltigen (4, 7.), erscheint ein Reiter auf schwarzem Rosse, in 
der Hand eine Waage haltend. Er erhielt aus der Mitte der vier 
Lebendigen-(also vom Throne) den Auftrag: „Eine Handvoll Weizen 
uni einen Denar und drei Handvoll Gerste uni einen Denar (d. h. 
Theurung aller Getreidearten in Folge Mißwachses); Oel und 
Wein aber schädige nicht". Auf den Ruf des vierten Lebendigen, 
des adlergestaltigen (4, 7.), erscheint ein vierter Reiter auf fahlem 
Rosse. Sein Name ist „der Tod (ö und hinter ihni geht 
die Unterwelt. Ihm wurde über ein Viertheil des Erdballes Macht 
gegeben, dasselbe durch das Schwert, durch Hunger, durch Pest und 
durch Bestien zu tödten." Dieser Reiter vereinigt also in sich auch 
die Aufträge des zweiten (Schlachtung durch's Schwert) und dritten 
Reiters (Hungersnoth) aber mit einiger Steigerung; denn der zweite 
veranlaßt nur die Schlachtung durch's Schwert, er aber schlachtet 
damit selbst, der dritte bringt Hungersnoth, er aber den Hungertod. 
Ihm eigenthümlich ist die Tödtung durch die Pest und die Bestien. 
Diese vier Reiter, welche zwar nacheinander auftreten, aber 
nachdem sie aufgetreten, ihre Aufträge auf Erden nebeneinander voll-
	        
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