Volltext: Die Apokalypse des heiligen Apostels Johannes des Theologen

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Paulus den Anfang genommen. Ins Jahr 67 fiel die Hinrichtung 
des Apostelfürsten Petrus und Paulus zu Rom. Nun erst trat 
Johannes in Kleinasien auf (60—98). Im Jahre 94 ist das 
Christenthum in Kleinasien ziemlich verbreitet, die sieben genannten 
Städte, die der Typus aller Einzelkirchcn der Weltkirche sind, haben 
umfassende vollkommen organisirte Kirchen. 
Im ganzen römischen Reiche wüthete aber eine Verfolgung der 
Kirche (1, 9. 2, 13.), deren Dauer auch für die nächste Zukunft 
feststeht (2, 10. und 3, 10.), mit allerlei Drangsal bis zu Kerker (2, 
10.) und Hinrichtung (2, 13.). Natürlich nahm die Verfolgung nach 
der Verschiedenheit der kaiserlichen Beamten und der Ankläger an 
den einzelnen Orten eine verschiedene Gestalt an (2, 10. und 3, 10.). 
Von Außen wurden die Kirchen überhin angefeindet von den 
Heiden (2, 13. und 26. ok. 2, 14. 20.) und Inden (2, 9. und 3, 
9.); denn unter ihnen lebten die Christen, aus ihrer Mitte machten 
sie Proselyten und ihre Grundsätze und Laster bekämpften sie (2, 
16.). Aber auch in ihrem Innern herrschte Gährung; denn viele 
christlich gewordene Heiden und Juden hatten mit ihrem Heidenthum 
und Judenthum in Grundsätzen und im Leben nicht völlig gebrochen. 
Sie liebten theils noch das Laster der Unzucht (2, 14. 20.), theils 
wollten sie den Gegensatz zwischen Christenthum einerseits und Heiden- 
thuni (2, 14. 20.) und Judenthum (2, 6. 15. 24.) andererseits rationell 
ausgleichen. Manche dieser Ausgleicher stützten ihre Bestrebungen 
angeblich auf göttlichen Auftrag und göttliche Sendung und auf ver 
meintlichen Beistand des heil. Geistes (2, 2. 20.). 
Die Stellung aller dieser Kirchen war demnach eine dornen 
volle, die schwierigste aber die der Kirche von Pergamos, weil dort 
die Heidenwelt im Tenipel Aeskulaps einen Vereinigungspunkt hatte 
(2, 13.) und deren von Smyrna und Philadelphia wegen der starken 
Judensynagogen (2, 9. und 3, 9.), und gerade an diesen zwei letzter» 
Orten entbehrten die Bischöfe Polycarpus fast aller äußeren Hilfs 
mittel (2, 9.) und Demetrius einer großen Geisteskraft (3, 8.). 
Der sittliche Zustand der sieben Kirchen ist ein sehr verschie 
dener: zwei sind in der schönsten Blüthe und tadellos, nämlich die 
von Smyrna (2, 9.) und Philadelphia (3, 8.) und zwar 
Hirten und Heerden. Eine, die von Thhatira, hat eine ungleiche 
Heerde, ein Theil ist blühend und tadellos (2, 24.), der andere von 
der gnostischen (2, 24.) Prophetin angesteckt (2, 22. 23.), der Hirte 
Carpus in seinem Amte gut und im Fortschritte zum Bessern (2,
	        
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