Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Die Räumung der Hochfläche von Doberdò 
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fruchtloses Bemühen ein, und beim Einbruch der Dunkelheit flaute das 
Toben der Schlacht allmählich ab. 
Um Mitternacht begann befehlsgemäß und vom Feinde unbemerkt 
die Räumung der Hochfläche von Doberdò durch das VII. Korps. In 
der geräumten Linie vom Mt. S. Michele über S. Martino und die Höhe 
Mt. dei sei Busi bis zum Mt. Cosich blieben Nachhuten zurück, die den 
Rückzug zu verschleiern und die spätere Vorrückung des Feindes zu 
verzögern hatten. 
„Völlig unbesiegt mußte das VII. Korps die durch das Blut vieler 
Tausend seiner Besten rühmlichst getränkte Walstatt räumen. Auf ewige 
Zeiten bleibt aber der Mt. S. Michele in der Geschichte der k. u. k. Wehr¬ 
macht, namentlich aber in jener von Ungarns tapferen Kriegern ein 
unvergänglicher, markiger Denkstein1)." 
Die k.u.k. 5. Armee nach dem Beziehen der zweiten Stellung 
Hiezu Skizze 5 der Beilage 2 
Die Ereignisse bei Piava am 9. August ließen weitere schwere Kämpfe 
in diesem Räume erwarten. Zudem gewann der Südflügel der 62. ID., 
besonders aber des Mt. S. Gabriele, durch den Verlauf der neuen Stel¬ 
lung erhöhte Bedeutung. Für die Italiener blieben Vorstöße im Wippach¬ 
tale immer gefährlich, solange sie nicht im Besitze dieses das Becken 
von Görz beherrschenden Eckpfeilers der neuen Verteidigungsfront 
waren. Durch dessen Verlust wären aber auch die öst.-ung. Stellungen 
im Sattel von Dol und die ganze bisherige Front auf dem Westrande 
des Hochlandes von Bainsizza unhaltbar geworden. Die kritische Lage 
der Armee hätte sich dadurch noch wesentlich verschlechtert, wofür die 
Maßnahmen, die das S.Armeekmdo. noch am 9. August getroffen hatte, 
kennzeichnend sind. 
Immer noch herrschte aber auch der die Führung quälende Mangel 
an Reserven. Von den durch die Heeresleitung angekündigten Verstär¬ 
kungen waren bis zum 9. August nur zwei Bataillone des IR. 102 der 
9. ID. aus Tirol im Kampfräume eingetroffen und — entgegen ihrer 
ursprünglichen Bestimmung zum VII. Korps — auf Befehl des Armee- 
kmdos. nach Bukovica zum XVI. Korps überstellt worden. Die von 
Tirol weiters in Aussicht gestellten Kräfte waren aber noch im Anrollen. 
In Anbetracht der neuerstandenen Gefahr und der Wichtigkeit der 
*) Anton P i t r e i c h, Manuskript.
	        
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