Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

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Die Südwestfront in der ersten Hälfte August 1916 
der Höhen nördlich von Görz sichern sollte, war auch die Nordflanke 
des Mt. S. Michele am 9. August das Ziel der feindlichen Angriffe, um 
für den Stoßkeil bei Görz zunächst gesicherte Verhältnisse zu schaffen. 
Bevor es aber dazu kam, war um 8h früh das HIR.4 aus eigenem 
Antrieb und ohne jede Artillerieunterstützung überraschend vorgestoßen 
und hatte dem Italiener in einem beispiellos kühnen Anlauf nochmals die 
Ostkuppe des Mt. S. Michele entrissen. In der Befürchtung, daß es sich 
hier um den Beginn eines geplanten starken Gegenangriffes des VII. Korps 
handle, richtete der Feind sofort das Feuer aller Batterien dorthin und 
setzte alle verfügbaren Reserven gegen den Mt. S. Michele in Bewegung. 
Das tapfere Regiment mußte alsbald dem übermächtigen Drucke wieder 
Raum geben, dies um so mehr, als es wegen der bereits erfolgten Rück¬ 
verlegung eines großen Teiles der Artillerie von dieser nicht mehr im 
vollen Maße unterstützt werden konnte. Aber der Feind war durch 
diese schneidige Tat doch einigermaßen gelähmt und unterließ jeden 
weiteren Angriff aus den Gipfelstellungen. 
Dafür wurde der äußerste Nordflügel der 20. HID., der noch immer, 
an den Isonzo angelehnt, ausharrte, zum Ziel der feindlichen Angriffe. 
Nach stärkstem Artillerie- und Minenwerferfeuer und nach wiederholten 
Massenstürmen der aus drei auserlesenen Brigaden gebildeten 23. ID. 
vermochte der Feind schließlich in den ersten Nachmittagsstunden den 
in der Front, in der Flanke und im Rücken gleichzeitig angegriffenen 
Nordflügel der 20. HID. in die zweite Linie auf dem Nordhange des 
Mt. S. Michele zurückzudrücken, wo er im Anschlüsse an die auf dem 
Osthange des Berges angeklammerten Truppen bis zur befohlenen Räu¬ 
mung tapferen Widerstand leistete. Alle weiteren Anstrengungen der 
Italiener, auf dem Nordhange des Mt. S. Michele durchzustoßen, blieben 
vergeblich. Der Erfolg des Feindes war lediglich dem Umstände zu¬ 
zuschreiben, daß der Verteidiger von den früher in der Ebene nördlich 
der Wippach verwendeten Batterien nicht mehr unterstützt werden konnte. 
Zum Schutze der Nordflanke des VII. Korps wurden im Laufe des 9. 
die Brücken über den Unterlauf der Wipp ach bei Rubbia und Merna 
gesprengt und das Südufer durch Marschformationen der 17. ID. besetzt. 
Den ganzen Tag hindurch stand die Karstfront bis zum Meere unter 
heftigstem Artillerie- und Minenwerferfeuer. Die am Nachmittag unter¬ 
nommenen Angriffe der 21. ID. gegen S. Martino, wo das HIR. 17 im 
Laufe des Tages insgesamt neun italienische Stürme abwehrte, scheiter¬ 
ten ebenso wie jene des XIII. und des VII. Korps gegen die Stellungen 
der 17. und der 9. Division. Erst um 7h abends stellte der Feind sein
	        
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