Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

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Die Südwestfront in der ersten Hälfte August 1916 
trag, ehestens den Isonzo zu überschreiten, die im Rückzüge befindlichen 
„völlig niedergebrochenen" öst.-ung. Truppen anzufallen und „sich der 
gegnerischen Artillerie zu bemächtigen"1). Bis zum Abend war die 
Verfolgungsgruppe versammelt und bald nach Mitternacht überschritt 
sie südlich von Lucinico den Isonzo. Aber schon bei Tagesanbruch 
stießen die Schwadronen kaum zwei bis drei Kilometer jenseits des 
Flusses auf die von der 58. ID. im Vorfelde der neuen Stellung zurück¬ 
gelassenen Sicherungstruppen und konnten nirgends mehr durchdringen. 
Für den 9. hatte Cadorna den Übergang auf das Ostufer und den 
Angriff gegen die neuen öst.-ung. Stellungen mit den Hauptkräften 
Capellos befohlen. Hiezu hatte der Führer der italienischen 3. Armee 
am 8. abends die bisher dem VI. Korps unterstehenden sechs Divisionen 
in zwei Korps geteilt. Die 24., die 43. und die 45. ID. verblieben beim 
VI., die 11., die 12. und die 48. ID. bildeten nunmehr das VIII. Korps. 
Beide wurden dem GLt. Capello unterstellt. 
Es hatten anzugreifen: das II. Korps der 2. Armee mit der 3. ID. 
aus dem Brückenkopf von Piava heraus den Kukrücken; das VI. Korps mit 
der fünf Brigaden starken 45. ID. die Front Mt. Santo—Mt. S. Gabriele— 
Sv. Katarina, mit der 43. ID. südlich davon beiderseits des Friedhofes 
von Görz und über das Kloster Castagnavizza gegen den bewalde¬ 
ten Höhenrücken des Panowitzer Waldes; im Anschlüsse daran das 
VIII. Korps mit der 48. ID. über Görz gegen die Hügelkette südlich 
der Straße durch das Rosental-<^ 171—S.Marco A.227 und mit der 
12. ID. in der Ebene gegen die Hügelstellungen östlich vom Vertojbica- 
bach. Je eine Division, die 24. und die 11., war diesen Korps auf das 
Ostufer des Isonzo südlich von S. Mauro und bei St. Andrä nachzu¬ 
ziehen; sie hatten dort als Rückhalt Brückenköpfe einzurichten. 
Dieser Angriffsplan, der aus erbeuteten Befehlen bekannt wurde, 
gelangte aber am 9. nicht zur Durchführung, da unvorhergesehene 
Hindernisse den Vormarsch der Hauptkräfte verzögerten, ehe es zum 
allgemeinen Angriff kam. Statt dem Gegner, dessen Kampfkraft ge¬ 
brochen zu sein schien, und der von allen italienischen Führern schon 
sehr gering eingeschätzt wurde, unaufhaltsam und rücksichtslos zu 
folgen, wie es der Befehl Cadornas verlangt hatte, kam der Übergang 
der beiden Korps gerade am entscheidenden Tage zum Stocken. Hiefür 
werden von italienischer Seite 2) als Hauptgründe die Schwierigkeiten für 
den Flußübergang, wie die Wiederherstellung der Brücken, die ungünstige 
x) Zingales, Gorizia, 191 f. 
2) Tosti, 181.
	        
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