Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

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Die Südwestfront in der ersten Hälfte August 1916 
und schweren Batterien, hatten den Stellungswechsel sofort staffelweise 
derart einzuleiten, daß in der Artilleriewirkung keine Unterbrechung 
entstand, und auch die Zurückführung des größten Teiles der auf der 
Hochfläche von Doberdò und im Vallonetal angesammelten Vorräte an 
Schießbedarf und anderem Kriegsgerät möglich wurde. Mit den Trup¬ 
pen des VII. Korps hatte in der Nacht auf den 10. auch der an¬ 
schließende rechte Flügel des Abschnittes FML. Schenk die Front Mt. dei 
sei Busi A 118—Mt. Cosich -<¡>- 113 zu räumen und, im Anschluß an die 
auf dem Monfalconerücken bis zur Küste noch zu haltenden alten Stel¬ 
lungen, zunächst indie Linie Debeli vrh 140—Crnihrib-^ 164 zurück¬ 
zugehen, wo die Verbindung zum VII. Korps quer über das Vallonetal 
gegen Nova Vas herzustellen war. 
Der Plan Cadornas für die F ortselzung des Angriffes über den Isonzo 
Aus der italienischen Kriegsliteratur ist zu entnehmen, daß Ca¬ 
dorna „große Zweifel an dem Gelingen des Angriffes" auf den Görzer 
Brückenkopf gehabt hatte und daß „seine ursprüngliche Absicht nicht 
weiter ging, als mit dem VI. Korps das rechte Isonzoufer in Besitz zu 
nehmen"1). Tatsächlich hatte die Heeresleitung planmäßige Vorberei¬ 
tungen für die Fortsetzung des Angriffes über den Fluß unterlassen 
und sogar die vom Kommandanten der Hauptstoßgruppe, GLt. Capello, 
angeregte Zuweisung von Kavallerie und Radfahrern zur Verfolgung 
des allenfalls über den Isonzo weichenden Gegners abgewiesen. Allem 
Anscheine nach hielt das italienische Oberkommando einen raschen Vor¬ 
stoß über Görz ins Wippachtal hinein, der unter den gegebenen Ver¬ 
hältnissen den unausbleiblichen Zusammenbruch der ganzen öst.-ung. 
Isonzofront zur Folge gehabt hätte, für zu gewagt, bevor nicht die 
Höhen nördlich von Görz und der Mt. S. Michele auf dem Karst ge¬ 
nommen wären. Dieses Zögern mochte nicht zuletzt darauf zurück¬ 
zuführen gewesen sein, daß die italienische Führung über die Art und 
Beschaffenheit der nur notdürftig ausgestalteten Stellungen des k. u. k. 
XVI. Korps östlich von Görz ganz unzulänglich unterrichtet war. 
Erst am 8. August nachmittags, als die Vortruppen Capellos sich 
bereits auf dem linken Flußufer festgesetzt hatten und gegen Görz 
sowie in die Ebene vorzufühlen begannen, war das italienische Ober¬ 
kommando zur Überzeugung gekommen, daß der Gegner den Fluß nicht 
unmittelbar nachhaltig verteidigen werde, und der bisher verhältnis- 
*) Capello, I, 300.
	        
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