Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Rückzug der 58. ID. in die zweite Stellung 
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St. Andrä entstandenen Lücke durch einen planmäßigen nächtlichen 
Gegenangriff der 5. GbBrig. vorbereitet. 
Als Rückhalt für die am Isonzo fechtenden Truppen wurden das 
in den Abendstunden anmarschierende SchR. 20 und das Landsturm¬ 
infanteriebataillon VII/4, ferner in der Nacht auf den 9. August auch das 
vom VII. Korps anstatt des IR. 24 anmarschierende IR. 102 (2 Baone) 
gegen die zweite Stellung vorgeführt, die nun zusammen mit den dort 
hin schon früher verlegten abgekämpften Bataillonen der 58. ID. (S. 54) 
besetzt wurde. Die noch zwischen dem Isonzo und der zweiten Stellung 
verbliebenen Batterien bewirkten in der Nacht den Stellungswechsel. 
Um llh nachts kam der Befehl zum Rückzug der noch am Isonzo 
haltenden 58. ID. in die zweite Stellung, die nun aufs zäheste behauptet 
werden sollte. Er traf die Kommandos und Truppen nicht unvorbereitet. 
Das 5. GbBrigKmdo. ließ die Vorbereitungen zum Gegenangriff gegen 
den italienischen Brückenkopf bei St. Andrä abbrechen. Die erforder¬ 
lichen Rückmärsche wurden in Ruhe und Ordnung angetreten und im 
Laufe der Nacht auf den 9. ohne wesentliche Störung durch den Feind 
beendet. Als letzte Abteilung verließ das den Brückenkopf bei Salcano 
besetzt haltende 2. Bataillon des SchR. 37 das westliche Isonzoufer; Sap- 
peure der 62. ID. sprengten in wirksamster Weise den weitgespannten 
Bogen der steinernen Eisenbahnbrücke. Ein stolzes Kunstwerk österreichi¬ 
scher Brückenbautechnik sank in die Fluten des Flusses1). 
Nördlich von Görz hatte die 62. ID. an diesem Tage keine Infan¬ 
teriekämpfe zu bestehen. Die Front der 209. LstlBrig. stand wohl an¬ 
dauernd im Artilleriefeuer, das sich abends bis zum Trommelfeuer stei¬ 
gerte, dann aber nachließ. 
Den Verteidigern des Görzer Brückenkopfes, die sich in dem drei¬ 
tägigen Ringen mit unvergänglichem Ruhm bedeckt und durch die höch¬ 
sten Soldatentugenden bewährt hatten, wurde in diesen bitteren Stun¬ 
den die bewundernde Anerkennung ihrer höchsten Führer zuteil. 
Der Entschluß zur Räumung der Karsthochfläche von Doberdò 
Das Vordringen des Feindes über den Isonzo am 8. August nach¬ 
mittags hatte die Gefahr eines Durchbruches der Front mit seinen auf 
die Gesamtkriegslage der Monarchie unabsehbaren Folgen nahegerückt. 
!) Vgl. Scheda, österr. Teil zu: Das Ehrenbuch der Feldeisenbahner (Berlin 
1931), 340. — Veith, Die Isonzoverteidigung bis zum Falle von Görz (Mil.wiss. 
Mitt. Wien, Jhrg. 1931, 1059). 
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