Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

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Die Südwestfront in der ersten Hälfte August 1916 
Bei Tagesanbruch wandte sich der Feind nun mit seiner ganzen 
Kraft gegen die ohne Anschluß nach den Seiten und ohne Verbindung 
nach rückwärts gebliebenen nördlichen vier Bataillone auf der Ost¬ 
kuppe. Nach einem kurzen, aber sehr heftigen Feuerüberfall griffen 
auf dem Nordhange des Mt. S. Michele zwei frische italienische Regi¬ 
menter einer bisher in Reserve gestandenen Brigade die Front und 
Flanke der vorgeprellten Gruppe an. Die Batterien des VII. Korps 
konnten mangels entsprechender Verbindungen und weil sie vorüber¬ 
gehend starken Munitionsmangel litten, bei der Abwehr des losbrechen¬ 
den Angriffes nicht im erforderlichen Maße mitwirken. Bald mußten 
die tapferen Bataillone des IR. 43 und des HIR. 4 den Ostgipfel des 
Mt. S. Mi,chele wieder räumen und setzten sich in den Dolinen der am 
Hinterhang des Mt. S. Michele verlaufenden Rückhaltstellung fest. Dort 
konnten sie, dem verheerenden feindlichen Artilleriefeuer entzogen und 
vom eigenen trefflich unterstützt, das weitere Vordringen des übermäch¬ 
tigen Feindes verhindern. 
Die Wiedergewinnung des Mt. S. Michele war nicht geglückt. Wohl 
hätte ein zweiter Gegenangriff mit dem zugewiesenen IR. 41 und ande¬ 
ren Reserven des Korps bei gründlicher Vorbereitung durchdringen 
können, aber die dauernde Behauptung des Mt. S. Michele wäre mit 
den verfügbaren Kräften kaum möglich gewesen. So mußte auf eine 
entscheidende Wendung der Lage zunächst verzichtet werden. Durch 
den Gegenangriff war jedoch eine unmittelbare Gefahr in diesem Räume 
abgewendet und ein weiteres Vordringen des Feindes in östlicher Rich¬ 
tung verhindert worden. 
Bei S. Martino und im Abschnitte der 17. ID. waren wiederholte 
Angriffsversuche der Italiener im Artillerie- und Maschinengewehrfeuer 
des Verteidigers gescheitert. Dort, wo der Feind einzudringen ver¬ 
mochte, wurde er im Nahkampf in kürzester Frist wieder vertrieben. 
Südlich vom Mt. dei sei Busi kam es nach einem in den frühen 
Morgenstunden von Truppen der italienischen 14. ID. durchgeführten 
Vorstoß gegen die Höhe -<¡>-'85, der von der 60. IBrig. im Gegenstoße 
abgewehrt werden konnte, tagsüber nur zu mitunter recht heftiger Be¬ 
schießung der Stellungen. 
Die Wiedergewinnung des Mt. S. Michele war demk. u. k. VII. Korps 
am 7. August wohl nicht geglückt; aber die unmittelbare Gefahr eines 
Durchbruches in diesem wichtigsten Kampfraum auf dem Karst war 
zunächst gebannt, da es auch der Feind nicht wagte, den Kamm des 
Berges ostwärts zu überschreiten. Die öst.-ung. Batterien vermochten den
	        
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