Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Einbruch der Italiener auf den Mt. S. Michele 
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fach in den Kavernen und Unterständen verschütteten oder verwun¬ 
deten Verteidiger zu finden, drangen die feindlichen Sturmkolonnen 
auf dem Gipfel des Mt. S. Michele in die Kampfgräben ein. Auch auf 
dem nördlichen Abhang des Berges und südlich von S. Martino er¬ 
reichten feindliche Abteilungen unsere Stellungen. Nur der rechte Flü¬ 
gel der 20. HID. behauptete sich noch, unterstützt von den aus der 
Görzer Ebene vorzüglich flankierend eingreifenden Batterien. Durch 
die brüchig gewordene Front auf dem Oberteil des Felsrückens stießen 
bald Gruppen des Feindes bis in die zweite Linie vor; sie nützten aber, 
hier angekommen, den im ersten Anlauf errungenen Erfolg nicht aus, 
sondern begannen in den eroberten Gräben zunächst ihre Verbände 
zu ordnen und Verstärkungen heranzuziehen. Versuche der italienischen 
Infanterie, die in den vordersten Linien noch ausharrenden Teile der 
81.HIBrig. nach den Seiten hin aufzurollen, blieben vergeblich. Da¬ 
durch wurde es möglich, Vorsorgen für den Gegenangriff zu treffen. 
Erzherzog Joseph hatte sich indessen entschlossen, zur Wieder¬ 
gewinnung des Mt. S. Michele die ganze Korpsreserve einzusetzen. Die 
17. ID. mußte sich mit ihren eigenen Kräften behelfen, so gut es eben 
ging; denn die Lage auf dem Nordflügel des Korps, wo der ein¬ 
gebrochene Feind den Artillerieraum bedrohte, erheischte vor allem 
ausgiebige Unterstützung. Schon im Laufe des Nachmittags hatte sich 
die Korpsreserve, je zwei Bataillone der Infanterieregimenter 43 und 
46 sowie des HIR. 4, gegen das Vallonetal in Marsch gesetzt; sie erhielt 
um 6hl5 den Befehl, sich im Laufe der Nacht zum konzentrischen 
Angriff gegen den Einbruchsraum des Feindes auf dem Mt. S. Michele 
bereitzustellen, der dann im Morgengrauen durchgeführt werden sollte. 
Bis dahin mußten es aber die herangeeilten Reserven der 20. HID. allein 
versuchen, ein weiteres Vordringen des Feindes vom Mt. S. Michele 
gegen Osten z,u verhindern. 
Schon eine Stunde nach dem Einbruch vermochte ein halbes Hon- 
védbataillon in kühnem Vorstoß den Feind von der Ostkuppe des 
Berges zu vertreiben. Kleinere Reserven stützten den Kampf bei S. Mar¬ 
tino und bei der fast gänzlich abgeschnittenen Gruppe der 20. HID. auf 
dem Nordflügel. Gegen Abend waren die drei letzten Bataillone der 
Divisionsreserve bei Cotici eingetroffen. Da die Front an vielen Stellen 
zu zerreißen drohte, hatte das 20. HIDKmdo. es nicht gewagt, einen 
einheitlichen Gegenangriff mit den nach und nach eingetroffenen ins¬ 
gesamt vier Bataillonen seiner Reserven gegen die Haupteinbruchs¬ 
stelle abzuwarten. Unter dem Drucke der Zeit wurden die gerade ein¬
	        
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