Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

54 
Die Südwestfront in der ersten Hälfte August 1916 
von Aosta hatte sich in den Standort des Führers der Angriffsgruppe 
begeben und befahl dem GLt. Capello persönlich, am nächsten Tage die 
Entscheidung herbeizuführen. Diese war am 8. August vormittags durch 
einen umfassenden Zangenangriff der verstärkten und bisher erfolgreich 
kämpfenden Flügel des italienischen VI. Korps von Norden und Süden 
gegen die Reste der Brückenkopf besatzung anzustreben; hiebei sollte bis 
an den Isonzo vorgegangen werden, um die Übergänge, besonders aber 
die Brücke von Salcano, unversehrt in die Hand zu bekommen. 
Gerade zur selben Stunde, zu der im Lager des Angreifers dieser 
Befehl an die italienischen Divisionen erteilt wurde, am 8. August um 
lh 30 früh, sah sich GM. Zeidler schweren Herzens veranlaßt, die Räu¬ 
mung des Brückenkopfes zu verfügen und die weitere Verteidigung auf 
das Ostufer des Isonzo zu verlegen. Durch die Schwierigkeiten der Be¬ 
fehlszustellung konnte der Uferwechsel nur zum Teile unter dem Schutz 
der Dunkelheit bewirkt werden. Schrittweise wichen die ermatteten Reste 
der heldenmütigen Division, nicht viel über 5000 Mann von ursprüng¬ 
lich 18.000, gegen eine immer noch anwachsende Übermacht fechtend, 
auf das Ostufer des Flusses zurück und überließen die mit ihrem Blute 
getränkte Walstatt vieler glänzender Abwehrsiege dem Feinde. 
Als letzte trotzten drei zurückgelassene Bataillone der 121. LstlBrig. 
den nachdrängenden Sturmsäulen ebenso vieler italienischer Divisionen 
auf den Höhen westlich von Pevma und deckten den Übergang des Nord¬ 
flügels (4. GbBrig.) auf das Ostufer. Gleichzeitig setzten auf den felsi¬ 
gen Hängen des Mt. Sabotino mehrere kleine Gefechtsgruppen der 
4. GbBrig. einem feindlichen Vorstoß gegen die Brücke von Salcano ver¬ 
zweifelten Widerstand entgegen. Die Besatzung der Brückenschanze, der 
Podgora und des Abschnittes AI Ponte (Teile der 5. GbBrig. und Teile 
der 121. LstlBrig.) bewirkten den Rückzug über die Brücken und Stege 
verhältnismäßig ungestört. Jetzt erst wurden auch die letzten noch in 
Fühlung mit dem Feinde zurückgelassenen Truppen der 121. LstlBrig. 
angewiesen, kämpfend hinter den Fluß zurückzugehen. Nach schweren 
Verlusten erreichten sie im Laufe des Vormittags das Ostufer westlich 
von Görz, wo indessen das der 121. LstlBrig. unterstellte SchR. 22 Stel¬ 
lung bezogen hatte. Sämtliche Isonzobrücken, mit Ausnahme jener von 
Salcano, waren gesprengt worden. Bei der Straßenbrücke von Lucinico 
war jedoch die Sprengung nur unvollkommen gelungen, so daß der 
Übergang für Infanterie und Reiter noch benützbar blieb. 
Von den im Brückenkopf auf dem Westufer nahe hinter den 
Kampflinien für Flankierung und Sturmabwehr eingebauten Geschützen
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.