Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Neue Kräftegruppierung in Albanien 
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zuziehen, während der Küstenschutz lediglich durch Etappentruppen zu 
besorgen wäre. Einer solchen weitgehenden Umgruppierung im albani¬ 
schen Kampfräume vermochte die k.u.k. Heeresleitung jedoch nicht 
zuzustimmen. Die schlechte Verkehrs- und Versorgungslage machte grö¬ 
ßere Truppenverschiebungen nahezu unmöglich, auch ließen die Ver¬ 
hältnisse in Montenegro und Albanien ein Abziehen von Truppen aus 
Gründen der Sicherheit als nicht ungefährlich erscheinen. In Montenegro 
zwang die in unbewachten Teilen des Landes immer wieder einsetzende, 
aufrührerische Tätigkeit feindlich gesinnter Bevölkerung zu Maßnahmen 
für die Erhöhung der eigenen Schlagfertigkeit und Alarmbereitschaft. 
So mußten unter anderem Kulturarbeiten durch die Truppen eingestellt 
und der Ausbildung für den Kampf im insurgierten Gebiete erhöhte 
Aufmerksamkeit gewidmet werden. Aber auch in Albanien machten sich 
schon die ersten Anzeichen einer durch die geschickt geführte Feind¬ 
propaganda ständig genährten Unzufriedenheit bemerkbar, die der 
eigenen Verwaltung wachsende Sorgen bereiten mußten. 
Man begnügte sich deshalb, die k. k. 20. LstGbBrig., nunmehr in 
20. GbBrig.1) umbenannt, im Räume um Elbassan für eine Verschiebung 
nach dem Ochridasee bereitzustellen, die k. u. 211. LstlBrig. vorerst nur 
bis Tirana—Durazzo nachzuziehen, die 14. GbBrig. aber an der Vojusa 
zu belassen. An neuen Kräften konnten dem Korps lediglich fünf 
Etappenbataillone zugewiesen werden. Eine Unterstellung der 20. Gb¬ 
Brig. unter das neugebildete Heeresgruppenkommando Below sowie ein 
Eingreifen gegen die Straße Korea—Zwezda (südwestlich des Prespa- 
sees) wurden zwar abgelehnt, auf Grund einer am 20. Oktober an 
das XIX. Korps erlassenen Weisung war jedoch den Wünschen der 
Heeresgruppe wegen unterstützender Mitwirkung durch die 20. GbBrig. 
weitgehend nachzukommen. Um engeren Anschluß an die westlichste 
deutsch-bulgarische Gruppe des preuß. Obst. Thierry zu nehmen, die 
die Landenge zwischen dem Ochrida- und Prespasee deckte, wurde Ende 
Oktober ein Detachement der Brigade bis an den Ochridasee vorgescho¬ 
ben. Die Freischärler um Korea, insgesamt 400 Mann, standen in Ge¬ 
fechtsfühlung mit der französischen Kavallerie, schlugen anfangs No¬ 
vember deren Angriffe ab und gewannen südwestlich der Stadt weiteres 
Gelände. Inzwischen erweiterten die Italiener ihren Besetzungsraum 
längs der Vojusa bis Ljaskoviki (26 km östlich von Premeti) und weiter 
x) Kriegsgliederung der 20. GbBrig. : Kommandant Obst. Edi. v. Hoffmann, 
IBaone 1/28, 1/92, k. k. LstlR. 23 (2), GrasJBaon. IV; *4 1. Schwd. DR. 5; 1 KnBt. Gb- 
AR. 7, 5. KnBt. GbAR. 21. 
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