Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

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Die Herbstschlachten gegen die Italiener 
entschließen. Er durfte aber auch nicht an eine beweglich geführte 
Verteidigung denken, denn dafür reichten seine Truppen nicht aus. 
Überdies sah er noch nicht klar, wohin sich die gegen Tepeleni vor¬ 
marschierenden neuen italienischen Kräfte schließlich wenden würden. 
Erst Ende August entwickelten sich aus dem ständigen Geplänkel an 
der Vojusa Angriffe mehrerer, durch Kavallerie und Gebirgsartillerie 
verstärkter italienischer Bataillone, die die Aufmerksamkeit von der 
bevorstehenden Besetzung Südalbaniens ablenken und ein Abziehen von 
Kräften des XIX. Korps zugunsten des rumänischen oder mazedoni¬ 
schen Kriegsschauplatzes verhindern sollten. Am 4. September drang 
der Feind zweimal über die Gradicahöhe vor, er wurde jedoch, schwere 
Einbußen erleidend, immer wieder über die Vojusa zurückgeworfen. Die 
kurz nachher einsetzende Regenzeit wirkte diesmal besonders verhee¬ 
rend und zwang zur Einstellung jeder Kampftätigkeit. Auch der Nach¬ 
schub von Lebensmitteln und Kampfbedarf für die 14. GbBrig. mußte 
stark eingeschränkt werden. Die Truppen waren nur dadurch vor dem 
Verhungern geschützt, daß die Malaria *) die Kampfstände auf einen 
Bruchteil hatte zusammenschrumpfen lassen, für den die geringen Nach¬ 
schubsmengen eben noch gerade ausreichten. 
Anfangs September war der bulgarischen Heeresleitung zugestan¬ 
den worden, die Westflanke ihrer Front durch Albanerscharen des 
XIX. Korps zu sichern. Das Albanerbataillon in Toci schob seine Siche¬ 
rungen gegen Osten bis auf 10 km gegen Tepeleni vor, nördlich davon 
hielten Grenzjäger die Linie Cafa glavs—Gramsi (21 km südlich und 
28 km nordöstlich von Berat) und nahmen im Devolitale Verbindung mit 
der an der Trevosabrücke (11km westlich des Maliksees) stehenden 
westlichsten Abteilung der Bulgaren ,auf. Von der Mitte Oktober an 
wurde die Sicherungszone bis zur Südspitze des Ochridasees ausgedehnt 
und zwei Albanerbataillonen anvertraut. Als in der letzten Oktober¬ 
woche bekannt wurde, daß Korea durch französische Kavallerie besetzt 
sei, drangen in öst.-ung. Diensten stehende Albanerfreischaren kämpfend 
bis an den Gebirgsrand westlich der Stadt vor. 
Die bedrohliche Lage an der mazedonischen Front und die Möglich¬ 
keit eines Anschlusses von Griechenland an die Entente veranlaßten im 
Oktober die DOHL., dem AOK. Teschen vorzuschlagen, die Hauptkräfte 
des XIX. Korps durch Truppen aus Montenegro zu verstärken und zum 
Schutze der bulgarischen Westflanke um Elbassan zusammenzuziehen, 
!) Die Zahl der Malariakranken bei den Kampftruppen der 47. ID. betrug im 
Juni 150, im Juli 2401, im August 3760 und im September 2831 Mann.
	        
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