Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

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Die Herbstschlachten gegen die Italiener 
Die Kämpfe in Tirol und in Kärnten bis zum Jahresende 
Fortsetzung der italienischen Angriffe gegen die 
Südostfront Tirols 
Der Fleimstalabschnitt im September und Oktober 
H i e z u Skizze 6 der Beilage 2 
Seit dem Abbruch der Frühjahrsoffensive in den Sieben Gemeinden 
hatte die Heeresgruppe Erzherzog Eugen, obzwar selbst in schweren 
Kämpfen stehend, immer wieder Kräfte an andere Fronten abgegeben. 
Der durch die Brussilow-Offensive arg bedrohten Nordostfront und der 
Karstverteidigung flössen alle in Tirol entbehrlichen Heereskörper zu. 
Nun, zu Beginn des Monates September, mußte die Heeresleitung wie¬ 
derum Ausschau nach verfügbaren Kräften halten, um dem bevorstehen¬ 
den neuerlichen italienischen Ansturm am unteren Isonzo begegnen und 
die Front gegen den neuen Feind im Osten, Rumänien, aufbauen zu 
können. So mußte Erzherzog Eugen auf neue Abgaben gefaßt sein. 
Zu dieser Zeit waren die in der zweiten Augusthälfte entbrannten 
Kämpfe an der Fleimstalfront noch nicht abgeschlossen. Das Korps 
Roth hatte vier gebirgserfahrene Bataillone bereitgestellt, um den am 
28. August verlorenen Cauriol (S. 113) zurückzuerobern. Der Angriff 
war für den 1. September anberaumt, wurde dann aber auf den 3. ver¬ 
schoben. Bevor jedoch die Unternehmung, deren Gelingen bei den 
Kräfteverhältnissen und bei der für die Italiener günstigen örtlichen 
Lage zweifelhaft erschien, begonnen hatte, untersagte die Heeresleitung 
die Durchführung. Denn vor allem war es erforderlich, die verfügbaren 
Munitionsreserven für die bevorstehenden großen Kampfhandlungen auf 
dem Karste und an der rumänischen Front aufzusparen1). Die Heeres¬ 
leitung sprach aber auch in ihrem Befehl vom 1. September mit aller 
Deutlichkeit ihre Absicht aus, mit Rücksicht auf die allgemeine Lage 
und jene an der Südwestfront alle weniger wichtigen Kampfhandlungen 
zurückzustellen und solcherart Reserven freizumachen. 
Das Heeresgruppenkommando war jedoch anderer Ansicht. Der 
Feind stehe mit je einer Hälfte seiner Kräfte am Isonzo und gegen 
Tirol, sei daher nach Belieben befähigt, an einer der beiden Fronten 
mit Wucht anzugreifen. Ein Durchbruch in Tirol sei aber bedenklicher 
x) Die Tageserzeugung an Artilleriemunition betrug zu dieser Zeit 26.000 Schuß 
für Feldkanonen, 14.400 Schuß fiir Feldhaubitzen.
	        
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