Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

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Die Herbstschlachten gegen die Italiener 
Am 10. Oktober bei Morgengrauen steigerte sich das italienische 
Feuer gegen die öst.-ung. Front von den Höhen östlich der Stadt Görz 
bis zum Meere zum Massenfeuer, das namentlich zwischen der Wippach 
und dem Lisert ungeheuer anschwoll. Wie dichter Nebel lag eine schwere 
Rauch- und Staubwolke über dem Kampfraum. In den Nachmittagsstunden 
folgte der Ansturm der italienischen Infanterie und brachte dem so 
lange unter schwersten Verlusten ausharrenden Verteidiger die seelische 
Erlösung des Nahkampfes. 
Gegen die Hügel zwischen S. Marco und Biglia brach der Südflügel 
der italienischen 2. Armee zum Angriffe vor. Mit Zähigkeit wehrten sich 
die Truppen der 43.SchD., GM. Fernengel, in ihren arg zerschossenen 
Stellungen gegen den weit überlegenen Feind, der allein gegen die gänz¬ 
lich niedergetrommelten Linien auf den Höhen zwischen dem Geleise¬ 
dreieck von St. Peter und Sober drei Brigaden in den Kampf geworfen 
hatte. Das bis zum 12. Oktober andauernde Ringen in diesem Front¬ 
abschnitte brachte den Italienern den Besitz der Stellungen bei Sober in 
IV2 km Breite, deren Wiedereroberung im Gegenangriffe versucht, dann 
aber, um Kräfte zu sparen, aufgegeben wurde. Weitere Fortschritte 
blieben hier dem Feind, ungeachtet seiner hartnäckig wiederholten An¬ 
griffe und seiner zahlenmäßigen Überlegenheit, versagt, wie auch alle 
seine wuchtigen Stöße über den Unterlauf der Vertojbica ausnahmslos 
zusammenbrachen. 
Die Schlacht auf der Karsthochfläche entbrannte am 10. Oktober in 
voller Stärke. Zunächst gelang es der italienischen 45. ID. des XI. Korps, 
die Abwehrfront zwischen dem Kamme am Nordrande der Hochfläche 
und Lokvica einzudrücken. Die Verteidiger, denen schon das Vorberei¬ 
tungsfeuer Verluste bis zur halben Stärke des Gefechtsstandes beige¬ 
bracht hatte, fingen mit Hilfe der Nahreserven den Stoß auf und hielten 
entlang des von Lokvica nach Norden führenden Karrenweges stand. 
Weiter südlich gelang es weder der 21. noch der 22. ID., des Verteidi¬ 
gers Herr zu werden. 
Hingegen wurde die Lage im Frontteil südlich von Oppacchiasella 
alsbald kritisch. Zwischen diesem Ort und den Ruinen vom Nova Vas 
unterlagen die Reste der 20. HID. dem feindlichen Ansturm; hier fiel 
die ganze Stellung in die Hände der 47. und der 34. ID. der Italiener, 
die jedoch nur zögernd über die erstürmten Linien hinaus folgten. Durch 
diesen Einbruch geriet auch der Nordflügel der Gruppe FML. Schenk 
in Bedrängnis, gegen den sich zu gleicher Stunde der Frontalstoß der 
33. ID. richtete. Nur mit Mühe und unter Einsatz der nahe der Front
	        
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