Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Die Ursachen des Mißerfolges der Italiener 
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Ergebnisse der siebenten Isonzoschlacht 
Hiezu Skizze 1 der Beilage 31 
Nur langsam verglomm die Schlacht in den folgenden Tagen. Immer 
wieder fachten Versuche beider Teile, den Zug ihrer Stellungen durch 
kleinere Unternehmen zu verbessern und die Arbeiten des Gegners 
durch lebhaftes Feuer zu stören, den Brand vorübergehend von neuem 
an. Hiezu mag auf italienischer Seite auch die Ablösung abgekämpfter 
tBrigaden durch frische Truppen der bisher zurückgehaltenen Reserven 
beigetragen haben, die nun bei ungeschwächter Kampfkraft Betätigung 
suchten. 
Auf öst.-ung. Seite versuchte FML. Schenk *), die wichtige Höhe 
-<¡>- 144 und das auf der Trigonometerhöhe 208 in Feindeshand geblie¬ 
bene Grabenstück völlig wiederzugewinnen; doch mißlangen diese Teil¬ 
angriffe nach anfänglichen Erfolgen wegen der Übermacht des Feindes. 
Karg waren die Vorteile, die die Armee Aosta trotz sorgfältigster 
Vorbereitung und trotz des Einsatzes einer überwältigenden Zahl von 
Kampfmitteln erzielt hatte. Lediglich im Nordteil des Schlachtfeldes 
war bescheidener Raumgewinn erzielt worden; ansonsten konnten nur 
die Besitznahme von Grabenstücken und kleine Einbeulungen der gegne¬ 
rischen Front als Erfolge gebucht werden. 
Die italienische Führung hatte unzweifelhaft Gewandtheit im ein¬ 
heitlichen Einsatz größerer Heereskörper bewiesen; die Ausnützung von 
Anfangserfolgen kam nach wie vor höchstens zu schüchternen Ansätzen. 
So konnten selbst umfangreiche Einbrüche nicht zum Durchbruche aus¬ 
reifen. In dieser mangelhaften niederen Führung ist vor allem das 
Ausbleiben des Schlachtenerfolges zu suchen. Gestützt auf die Zähigkeit 
und den Opfermut der Karstkämpfer in vorderster Linie, konnte die 
öst.-ung. Führung sparsam mit den wenigen verfügbaren Reserven wirt¬ 
schaften und sie dorthin werfen, wo wirklich höchste Gefahr drohte. 
Cadorna sucht die Ursache des Ausbleibens des Erfolges vor allem 
in der Ungunst der Witterung, die sowohl die Beobachtung erschwerte 
als auch die Verwendung von Gasgeschoßen verhinderte. Dies veran- 
laßte das italienische Oberkommando im Oktober zu dem Befehl, in 
Hinkunft wichtige Kampfhandlungen nur dann zu beginnen, wenn die 
!) Das Kommando des Abschnittes III b der Isonzofront wurde am 19. Septem¬ 
ber zum Gruppenkommando FML. Schenk ausgestaltet.
	        
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