Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

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Die Südwestfront in der ersten Hälfte August 1916 
Ihre Führer gaben den Gedanken noch nicht auf, den Brückenkopf 
weiter zu behaupten, wenn es nur gelang, den eingedrungenen Feind, 
wie bisher noch immer, zurückzuwerfen. Der Stellungskrieg am Isonzo 
hatte wiederholt gelehrt, daß unhaltbar scheinende taktische Lagen 
wiederhergestellt und ganz unwahrscheinlich verlaufende Fronten be¬ 
hauptet werden konnten, wenn eine tapfere Besatzung bei kaltblütiger 
Führung so lange ausharrte, bis Unterstützungen eintrafen. 
Gegenangriffe im Brückenkopf von Görz 
H i e z u Skizze 1 der Beilage 2 
Noch am 6. August vormittags hatte GO. Boroevic an alle Ab¬ 
schnittskommandanten einen Befehl gerichtet, in dem er unter Hinweis 
auf die allgemeine Lage die Notwendigkeit betonte, die über ein Jahr 
zähe verteidigten Stellungen auch weiterhin zu behaupten. Als am 
Abende nach dem schweren ersten Schlachttage die Lage an der Front 
halbwegs klargestellt war, wurde es den Unterführern zur besonderen 
Pflicht gemacht, „auch diesmal keinen Schritt zu weichen und eventuell 
Verlorenes durch Gegenangriff wiederzugewinnen". 
Diesen Gedanken entsprangen auch die nächsten Maßnahmen des 
58. IDKommandos. Die im Wippachtale stehenden Reserven — sieben 
Bataillone — waren nach dem Abessen gegen die Front zu in Marsch 
gesetzt worden. Da alle Annäherungswege, die Ortschaften im Görzer 
Becken und im Wippachtale, die Stadt und die Isonzobrücken an¬ 
dauernd unter schwerem Feuer lagen, war an einen Gegenangriff vor 
Einbruch der Dunkelheit nicht zu denken. 
Auf die ersten Nachrichten von dem Eindringen der Italiener in 
den Brückenkopf hatten die in Görz zur Hand befindlichen schwachen 
Kräfte x) zur Sicherung der Stadt und der Übergänge das Ostufer des 
Isonzo im Abschnitte gegenüber von Pevma bis gegenüber von Podgora 
besetzt und von feindlichen Patrouillen gesäubert; gleichzeitig wurde 
die Räumung der Stadt von den Zivilbehörden, den Etappeneinrichtun¬ 
gen und den Verpflegsvorräten angeordnet. 
Das XVI. Korpskmdo., das selbst über keine Reserven verfügte, 
x) Die zur Vorbereitung der Brückensprengung befohlene 4. Komp. des PB. 7, 
eine Kompagnie der 121. LstlBrig., zweieinhalb Marschkompagnien des SchR. 37 und 
die 7. Kompagnie des SB. 9.
	        
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