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Die Eroberung der Walachei
218. ID. hatten heftige Vorstöße abzuwehren, die die durch Teile der
rumänischen 15. ID. verstärkte 7. gemischte Brigade von Soveja nach
Westen und nach Süden führte. Der rechte Flügel der 218. ID. vermochte
am 30. Tulnici zu erstürmen, und auch bei Nereju wurden die russischen
Reiter gezwungen, den Talausgang freizugeben.
Bei der 9. Armee rückte das Korps Krafft dem langsam weichenden
Feinde unter zahlreichen Nachhutgefechten nach und stieß am 30. auf
die Verschanzungen, die nördlich von D. Lung und auf dem Westufer
des Rimnabaches angelegt waren. Das rechts von Krafft längs der
Reichsstraße und der Bahn vordringende Korps Morgen brach am 30.
bei Timboesti und bei Sihlele in die Gräben der Russen ein. Das auf
elende Feldwege angewiesene Korps Kühne traf am 30. nach einigen
Scharmützeln bei Cioresci und östlich von Vâlcelele gleichfalls auf
abwehrbereiten Feind. Vor der Donauarmee war das IV. sib. Korps in
der Nacht auf den 29. abgezogen. Die nachfolgenden Divisionen des
GdL Kosch erreichten am 30. abends den Buzeu südwestlich von Scorta-
rul nou, Scortami vechiu und Valea Cânepei.
Die Einbrüche der Deutschen bei Timboesti und bei Sihlele hatten
offenbar den Gen. Sacharow, den Berater des Königs Ferdinand, ver¬
anlaßt, die Armeen noch weiter zurückzunehmen. Hiebei hatte die Armee
Averescu mit der Gruppe Mannerheim neue Stellungen auf dem Höhen¬
rücken zu beziehen, der zwischen den Oberläufen der Susita und der
Putna eingebettet ist. Sie hatte rechts bei Grozesci die Verbindung mit
der russischen 9. Armee herzustellen, die jetzt auch in die ,,Rumänische
Front" eingegliedert wurde. Die Gruppe Väitoianu erhielt Befehl, sich
auf dem Nordufer des Rimnabaches zur Wehr zu stellen. Die 4. Russen¬
armee hatte, bei Urechesci anschließend, Stellungen zu beziehen, die sich
über Bogza gegen den Unterlauf des Rimnabaches hingezogen. Die jetzt
vom Gen. Zurikow befehligte russische 6. Armee, in deren Verband
wieder das IV. sib. Korps eingegliedert wurde, sollte über Macsineni eine
Verbindung zum Brückenkopf von Bräila herstellen sowie dessen von
Latinul über Romanul nach Tichilesci hin verlaufenden Verteidigungs¬
anlagen besetzen.
Nach einigen Tagen besseren Wetters hatte am 30. Dezember mit¬
tags wieder strömender Regen eingesetzt, der die elenden Wege und
Straßen grundlos machte. Auf ihnen wälzten sich am Silvestertag die
deutsche 9. und die Donauarmee mühsam vorwärts. Rechts vom Buzeu
und vor dem Rimna stießen die Verbündeten vielfach auf die neuen
Stellungen des Feindes. Auch die Gruppe Ruiz hatte mit rumänischen