Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Erfolgsaussichten für die Weihnachts schlacht 
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ganz unzutreffend — mit 49.000 Mann und 6000 Reitern. Sehr günstig 
war das Kräfteverhältnis für den Angreifer demnach nicht. Dazu 
kamen der beginnende Winter, das abseits der Pässe sehr unwegsame 
Waldgelände und die Unzulänglichkeit des auf den eben erst wieder¬ 
hergestellten Bahnen noch recht langsam laufenden Nachschubes. Vor¬ 
übergehend wurde sogar das Anrollen der 49. RD. gestoppt, um aus¬ 
reichende Mengen an Schießbedarf und Verpflegung für die Angriffs- 
truppen ansammeln zu können. Außerdem mußten die drei neu eintref¬ 
fenden deutschen Divisionen mit Gebirgsausrüstung versehen werden, 
die ihnen völlig gemangelt hatte. 
GM. Seeckt, der Stabschef der Heeresfront, sprach denn auch dem 
Vorstoß der Gruppen Fabini und Stein wenig Erfolgaussichten zu. 
Falkenhayn war, wie er in seinen Denkwürdigkeiten ausführt1), „von 
Anfang an fest überzeugt", daß das Unternehmen der Heeresfront 
„auch unter den günstigsten Verhältnissen bei den Gelände- und Nach¬ 
schubschwierigkeiten des Karpathenwinters nicht die mindesten Aus¬ 
sichten hatte". Mit dieser pessimistischen Vorhersage sollte er jedoch 
nur zum Teile Recht behalten. 
Am 12. Dezember stellten die Mittelmächte der Entente ein Friedens¬ 
angebot. Am Ende dieses Bandes wird hierüber noch einiges zu sagen 
sein. Die Nachricht von diesem Friedensschritt wurde den Truppen 
gerade während der Angriffsvorbereitungen verlautbart. Die Truppen¬ 
führer besorgten nicht zu Unrecht, daß dies den Angriffsgeist ungünstig 
beinflussen mochte. Die Zweifel, ob die Feinde auf dieses Angebot 
eingehen würden, und die bald darauf bekanntgewordene Ablehnung 
der Entente bewirkten jedoch, daß es den Truppen der Verbündeten 
bei der letzten Angriffshandlung im Jahre 1916 doch nicht am nötigen 
Kampfwillen gebrach. 
Die Schlacht bei Romnicu-Särat 
(22. bis 28. Dezember) 
H i e z u Skizze 2 der Beilage 28 
Auf Grund von Befehlen, die Falkenhayn schon am 19. Dezember 
erlassen hatte, schritten die Korps der 9. Armee am 22. zum Angriff. Es 
war Falkenhayns Absicht, mit dem Korps Krafft sowie mit der 12. bayr. 
ID. und der 76. RD. des I. RKorps den Feind zunächst im Gebirge zu 
schlagen und ihn nachher in das Sumpfgelände zu drängen, das sich am 
*) Falkenhayn, 9. Armee, II, 105.
	        
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