Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Die Kämpfe um Monastir 
595 
zu neuen Taten anzuspornen und ihre Verstärkung bei den Verbündeten 
durchzusetzen. Der Verlauf der Herbstschlacht in Mazedonien wurde 
jedoch durch die erst von Ende November an nach und nach eintref¬ 
fenden Kontingente, insgesamt vier Brigaden, nicht mehr beeinflußt. 
Inzwischen hatte aber Gen. Sarrail seine Absicht, in der Ebene über 
Monastir zu einem entscheidenden Schlag auszuholen, aufgeben und das 
Schwergewicht seines Angriffes, den dringenden Forderungen der Serben 
nach Unterstützung folgend, in den Í ernabogen verlegen müssen. Die Ver¬ 
antwortung für die Schlachtentscheidung war hiemit an die serbische Hee¬ 
resleitung übergegangen. Diese nur widerstrebend zugestandene Umstel¬ 
lung und die ratenweise Verstärkung der neuen Hauptangriffspunkte konn¬ 
ten nur mehr ein taktisches Zurückdrängen des Verteidigers, keinesfalls 
aber einen die rumänische Front entlastenden Durchbruch erhoffen lassen. 
Die Schwäche des Angriffsplanes Sarrails blieb der DOHL. nicht 
verborgen. Sie maß sogar dem etwaigen Verluste von Monastir ehereine 
moralische als eine militärische Bedeutung zu und ließ sich trotz der 
zeitweiligen Verstimmung der Bulgaren und der manchmal recht kritisch 
werdenden Lage im Cernabogen nicht von ihren großen Entschlüssen 
ablenken. Entgegen der Einschätzung durch den Gen. Joffre blieb für 
die DOHL. Mazedonien Nebenkriegsschauplatz. Nach dem serbischen 
Einbruch über den Kajmakcalan und die Cerna waren die hievon be¬ 
troffenen bulgarischen Truppen zu einem nachhaltigen Widerstand aller¬ 
dings kaum mehr befähigt. Die bataillonsweise eintreffenden deutschen 
Verstärkungen und die von der Strumafront herangeführten, durch die 
eben eintreffenden ersten Staffel des türkischen XX. Korps freigewor¬ 
denen bulgarischen Kräfte vermochten die erschütterte Front aber noch 
einige Zeit zu stützen. Die Bulgaren hatten eine Erweiterung des Ein¬ 
bruches in der Ebene und auf dem Sokol (6V2 km nördlich des Kajmak- 
calans) verhindern können, auch spornte der immer mehr drohende 
Verlust der Hauptstadt Westmazedoniens zu äußerster Kraftentfaltung 
an. Trotzdem war neben der materiellen auch die moralische Über¬ 
legenheit auf serbischer Seite. Vor den Toren seiner Heimat blieb dem 
serbischen Kämpfer nur die Wahl, vorwärts zu kommen oder zu fallen. 
Am 11. November entschied sich die Schlacht. Der bulgarische Ost¬ 
abschnitt der Cernastellung wurde überrannt und die zum Gegenangriff 
angesetzte Brigade in den Strudel des Rückzuges hineingezogen. Das 
Ausharren öst.-ung.1) und deutscher Batterien sowie die erfolgreiche 
Abwehr aller Angriffe im deutschen Westabschnitt ermöglichten es dem 
i) GbHbBt. 1 und 2/10. 
38*
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.