Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Am Vorabend der sechsten Isonzoschlacht 
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Abschnittes Illb, FML. Edi. v. Schenk, in Erwartung neuer Vorstöße, seine 
Abschnittsreserve, die 59. IBrig., im westlichen Teile ihres weitaus¬ 
gedehnten Unterkunftsbereiches bei Jamiano und Brestovica bereit. 
Nördlich von dem angegriffenen Abschnitt bis über Görz hinaus verhielt 
sich die feindliche Infanterie an diesem Tage ruhig. Gegen Mitternacht 
auf den 5. August wurde auf dem Grojnarücken westlich von AI Ponte 
durch Sappeure der k. u.k. 58. ID. eine Mine gesprengt und durch den 
nachfolgenden Ausfall einer kleinen Abteilung des k. u. LstlR. 2 ein ita¬ 
lienischer Minengang samt etlichen Sappen zerstört. 
Der 5. August brachte endlich eine Klärung der gespannten Lage. 
Die nachts eingebrachten Gefangenen hatten ausgesagt, daß ein mäch¬ 
tiger Angriff der Italiener unmittelbar bevorstünde. Aber auch eine 
Reihe anderer untrüglicher Anzeichen deutete darauf hin. Schon das am 
Vormittage gegen den Nordteil der Hochfläche von Doberdò gerichtete 
Artilleriefeuer machte den unzweideutigen Eindruck des planmäßigen 
Einschießens durch eine große Zahl bisher nicht bekannter neuer Batte¬ 
rien. Vom Mittag bis in die Nacht wurden der am Tage zuvor ange¬ 
griffene südliche Rand des Karstes und die Hügelstellungen östlich von 
Monf. aleone, der Mt. S. Michele, insbesonders aber der Görzer Brücken¬ 
kopf, die Brücken und die Stadt selbst zumeist aus schweren Kalibern 
beschossen. Es entstanden dadurch große Brände und beträchtliche Bau¬ 
schäden sowie Verluste auch unter der Zivilbevölkerung. Auffallend 
waren die starken Truppenbewegungen in der Isonzoebene hinter der 
feindlichen Front und der erhöhte Bahnverkehr auf den Strecken von 
Casarsa gegen Udine und Cormons. Abends unternahm je ein italieni¬ 
sches Bataillon bei der Wegkote 111 und an der Straße Selz—Doberdò 
Erkundungsvorstöße, die aber leicht abgewiesen wurden. 
In der Erkenntnis, daß es nun doch einen voraussichtlich schweren 
Kampf durchzufechten gelte, erbat GO. Boroevic in Teschen eine beschei¬ 
dene Vermehrung der schweren Artillerie und bezeichnete als dringend¬ 
sten Bedarf zwei schwere Mörser- und drei schwere Feldhaubitzbatterien. 
Der Überfall auf den Görzer Brückenkopf 
Die Nacht auf den 6. August war ziemlich ruhig, aber in höchster 
Spannung verlaufen. Ein hochsommerlich klarer Sonntagsmorgen brach 
an. Da setzte mit einem Schlage um 6h45 früh an der ganzen Front 
von Tolmein bis zur Küste das italienische Artillerie- und Minenwerfer-
	        
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