Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Das Korps Morgen erobert Câmpulung 
561 
Vor diesem Flankendruck gab jetzt auch das rumänische II. Korps 
seine bei Câmpulung unhaltbar gewordenen Stellungen auf und zog sich 
mit der 3. Cälärasibrig. sowie der 22. und der 12. ID. in südöstlicher 
Richtung zurück. Die zu Fuß verwendete 2. Cälärasibrig. wurde nach 
Târgovistea zurückgesendet, um wieder die Pferde zu besteigen. Die 
12. bayr. ID. drang in scharfer Verfolgung am 29. in das bis jetzt hart 
umkämpfte Câmpulung ein. Die 76. RD. warf rumänische Nachhuten 
aus Stoienesci. Die 8. GbBrig. schob sich in das von Stoienesci gegen den 
Leota ansteigende Tal hinein. Für die weitere Vorrückung wies GLt. 
Morgen die Bayern in das Dâmbovi^atal, die 76. RD. über Puceni in das 
Jalomitatal, indes die k. u. k. 8. GbBrig. über den Südhang des Leota 
nach PetrosiÇa vordringen sollte. 
Der rechte Flügel der zur Offensive aufgerufenen rumänischen 
2. Armee beschränkte sich am 28. und am 29. auf Ablenkungsvorstöße 
kleinerer Abteilungen. Diese vermochten nicht einmal das gerade jetzt 
erfolgende Herauslösen der letzten noch in der Front stehenden Ab¬ 
teilungen der deutschen 187. ID. durch die k. u.k. 24. ID. zu stören. 
Hiemit war die ganze 187. ID. als Heeresfrontreserve bereitgestellt. 
Am 29. abends stand die rumänische Heeresgruppe des Gen. Presan 
bereit, die von ihm gewollte Schlacht zu schlagen, von deren Ausgang, 
wie er seinen Truppen zurief, das Schicksal des Landes abhing. Die 
allgemeine Lage entsprach allerdings nicht ganz seinen seinerzeitigen 
Wünschen. Die Stoßgruppe war noch nicht versammelt, denn die 2/5. ID. 
stand vom gewählten Kampffeld noch 50 km entfernt, und die 9/19. ID. 
hatte sich noch nicht zur Herrin der Glavaciocuübergänge zu machen 
vermocht. Die Donauverteidigungsgruppe war mit dem Gegner schon 
auf enger Mensur und bei Comana mit Umfassung bedroht. 
Die rumänische Heeresleitung ließ Presan vollständig freie Hand. 
Für die Fortführung der Schlacht hatte sie an Heeresreserven nur die 
10. ID., dann die zur Auffrischung nach Ploesci zurückgenommenen Di¬ 
visionen 11 und 23 zur Hand. Von den Russen war trotz lebhaften 
Bemühens des Gen. Berthelot und des bei der Stawka eingeteilten fran¬ 
zösischen Gen. Janin nur die Zusicherung einer Unterstützung durch 
die 40. ID. und die 8. KD. des IV. Korps zu erlangen gewesen1). Der 
Gleichmut der Stawka gegen das dem Rumänenheere drohende Unheil 
stand im starken Gegensatz zum Gebot der Stunde. Die öffentliche 
Meinung Rumäniens hielt daher mit Ausdrücken der Erbitterung gegen 
den saumseligen Bundesgenossen nicht zurück. 
1) P é t a i n, 85. . 
V 
36
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.