Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Der Plan für den Donauübergang 
551 
sehen Pionierkompagnien zugewiesen. Eine starke, in Sistov und beider¬ 
seits davon aufgefahrene Artillerie von etwa 200 Geschützen sollte im 
Bedarfsfalle das Übergehen unterstützen. Die Flottille war angewiesen, 
die beiden Flanken des Unternehmens zu schützen und mit ihren Ge¬ 
schützen an der Bekämpfung des Feindes teilzunehmen. Nach dem Lan¬ 
den hatten diese drei Divisionen um Zimnicea einen Brückenkopf zu 
legen, um den Bau einer schweren Kriegsbrücke (System Herberth) zu 
schützen. Über diese Brücke sollten dann die Reiterei, die bulgarische 
12. und die türkische 26. ID. den Strom überschreiten. 
Die Wahl des Tages für den Übergang überließ die DOHL. dem 
GFM. Mackensen. Er sollte so erfolgen, daß ein Zusammenwirken mit 
dem rechten Flügel der 9. Armee gewährleistet war. Am 21. November 
ließ die DOHL. den Generalfeldmarschall wissen, daß der Übergang 
am 24. oder 25. noch durchaus der Lage entsprechen würde. Mackensen 
setzte ihn hierauf für den 23. fest. 
Zur Täuschung des Feindes hatte ein deutsches Landsturmbataillon 
bei Samavit (gegenüber der Altmündung) die Donau zu übersetzen. 
Abwärts von Sistov sollte Artillerie des Donauschutzes bei Ruscuk, bei 
Turtukai und bei Silistria durch Feuer die Aufmerksamkeit des Feindes 
vom Übergangspunkt ablenken 1). 
Vom Feinde wußte man Truppen ungefähr in der Stärke einer 
Infanteriedivision zwischen der Altmündung und Giurgevo, dahinter 
Reiterei ; bei Zimnicea vermutete man nur zwei Landsturmbataillone und 
einige Batterien. Dies traf zu. Die rumänische 18. ID. beschirmte mit 
ihren 16 Bataillonen und 15 Batterien den 185 km langen Abschnitt zwi¬ 
schen der Altmündung und Monastirea (70km östlich von Bukarest). 
Die 2. KD. stand bei Alexandria. Beide Divisionen bildeten die „Gruppe 
zur Verteidigung der Donau"2). 
Schwerer Nebel lag am 23. früh über der Donau. Er war so dicht, 
daß Gdl. Kosch den Übergang knapp vor dem für 6h 30 angesetzten Be¬ 
ginn um zwei Stunden hinausschob. Bei der 217. ID. erreichte dieser 
Befehl die erste Staffel aber nicht mehr; sie war schon abgefahren. Das 
Unternehmen setzte somit nicht ganz planmäßig ein. Obwohl nun einige 
Pontons schon losgefahren waren, entstand hiedurch kein Nachteil. Denn 
als dann um 8h3° früh die ganze Überschiffung begonnen hatte, landeten 
doch fast alle Staffeln vom Feinde unbehelligt am rumänischen Ufer. 
Der schwache Widerstand in Zimnicea wurde rasch überwunden. Die 
!) B o s e, Flußübergänge im Weltkriege (Berlin 1934), 48 ff. 
2) D a b i j a, III, 80 f.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.