Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Hintere Stellungen der Isonzofront 
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drei Linien besaßen erst einen sehr geringen Grad von Verteidigungs¬ 
fähigkeit; von weiteren Verteidigungsanlagen im Rücken der Armee 
konnte kaum die Rede sein. Zur Anlage und Ausgestaltung dieser Be¬ 
festigungsarbeiten waren vornehmlich nur Marschformationen herange¬ 
zogen worden, für die diese Arbeit eine gute Schulung war. Die vor¬ 
handenen technischen Truppen — insgesamt 36 Kompagnien und 
15 Gesteinsbohrzüge — arbeiteten nur in der ersten Stellung. Am meisten 
Zeit und Mühe nahmen, in dem begreiflichen Bestreben, möglichst für 
alle Karstverteidiger bombensichere Unterstände zu schaffen, die Kaver¬ 
nenbauten in Anspruch. In dieser Hinsicht hatte man namhafte Fort¬ 
schritte gemacht; grauenvoll genug war es, das nackte Leben in diesen 
unterirdischen Verließen und feuchten Höhlen zu fristen. Daraus erklärt 
sich auch die hohe Zahl der Kranken, die die Reihen des VII. Korps 
ständig in unliebsamer Weise schwächten. Nahezu ein ganzes Buch 
könnte damit ausgefüllt werden, um alle Improvisationskünste aufzu¬ 
zählen, die im Laufe der Zeiten angewendet wurden, um das Leben 
dieser unfreiwilligen Höhlenbewohner erträglich zu gestalten. Keine 
noch so große Unbill vermochte jedoch den Geist jener herrlichen Trup¬ 
pen zu trüben, die damals dort ihr Leben einsetzten zur Erhaltung ihres 
gemeinsamen Vaterlandes. Im stolzen Siegergefühl der durchgekämpften 
Schlachten und in Würdigung dessen, was nun zur Ausgestaltung der 
Front geschehen war, sah man trotz der relativen Schwäche der Besatzung 
mit Zuversicht den künftigen Ereignissen entgegen." 
Der Schlacht-plan des italienischen 3. Armeekommandos und die 
Maßnahmen zur Verschleierung seiner Absichten 
Mit der Anlage und Durchführung des Hauptangriffes am Isonzo, 
für den die italienische Heeresleitung nur die großen Richtlinien und 
die Anordnungen für den Aufmarsch der Verstärkungen festgelegt hatte, 
wurde der Kommandant der 3. Armee als der tüchtigste und fähigste 
der italienischen Armeeführer beauftragt. 
Nach dem Schlachtplan des GLt. Aosta sollte der Angriff am 4. August 
durch einen ablenkenden Flankenstoß des verstärkten VII. Korps gegen 
den schon im Juli angegriffenen Südflügel der k. u. k. 5. Armee im Ab¬ 
schnitte Selz—Monfalcone eingeleitet werden. Die Wiederaufnahme des 
Kampfes in diesem Räume war nicht auffallend und konnte als Fort¬ 
setzung des früheren Unternehmens aufgefaßt werden. Absicht und 
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