Die Besetzung des Mt. Cozia
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Bei der 10. GbBrig. verhinderten Verzögerungen in den Vorberei¬
tungen und Nebel den sofortigen Angriffsbeginn; er wurde auf den
9. November verschoben. Von der Brigade Pechmann erstieg aber ein
Bataillon noch am 8. abends eine Rückfallkuppe des Mt. Cozia und die
Vorhut gewann, vom Feind ungesehen, während der Nacht sogar die
Spitze. Sie kam gerade einem von Süden aufsteigenden rumänischen
Bataillon zuvor.
Auch weiter im Osten waren die Verbündeten am 8. erfolgreich.
Die Brigade Epp eroberte eine Höhe knapp nördlich von Clocoticiu; die
2. GbBrig. erstürmte den Mt. Fruntu. Diese stand somit wieder dort, wo sie,
ehe sie am 21. Oktober zurückgerufen wurde, gestanden hatte (S.489).
Der am 9. November von der 10. GbBrig. gegen den Mt. Rigläul
unternommene Angriff führte dagegen zunächst zu keinem Ergebnis,
weil die Feuervorbereitung gegen die im Walde gelegenen, schwer fa߬
baren rumänischen Stellungen unzureichend war. Die Wiederholung
am folgenden Tage, wobei die gesamte entbehrliche Artillerie der
Gruppe Krafft mitwirkte, trug der Brigade, die sogar heftige Gegen¬
angriffe abzuweisen hatte, neuerlich nur empfindliche Verluste ein.
Auch ein deutscher Panzerzug wirkte, allerdings ,,mehr geräuschvoll
als schadenbringend4'1), bei diesen Kämpfen im Alttale mit.
Unterdessen stellte sich die Brigade Pechmann auf dem Mt. Cozia
bereit. Von ihrem Vorstoß auf das westliche Altufer wurde abgesehen.
Sie sollte lediglich den vom Gipfel gegen Nordwesten zum Alt hin¬
ziehenden Rücken, auf dem sich der Rumäne festgeklammert hatte,
säubern und dann nach Süden vorrücken. Östlich von ihr trat am 9. die
216. ID. in die Front. Die Brigade Epp wehrte am 9. und am 10. rumä¬
nische Gegenstöße ab, und auch die 2. GbBrig. vermochte in wechsel¬
vollem Fechten den Mt. Fruntu zu behaupten.
Am 10. erhielt GLt. Krafft den schon erwähnten Befehl des Gdl.
Falkenhayn zum allgemeinen Angriff (S. 525). Zu diesem waren ohnedies
schon alle Vorbereitungen im Gange; dem Befehle wurde zunächst
westlich vom Alt entsprochen, wo am 11. das neu eingesetzte IR. 354
von Osten her flankierend gegen den Rigläul angriff. Hiemit wechselte
das Schwergewicht der Gruppe Krafft auf ihren rechten Flügel, was
auch im Sinne Falkenhayns lag, der bald eine Verbindung mit der
Gruppe Kühne hergestellt wissen wollte.
Dem Flankenangriff des IR. 354 war am 11. ein voller Erfolg
beschert. Mehr als 1000 Gefangene und 7 Geschütze blieben in der
1) Tagebucheintragung des GLt. Krafft (H e r é u s, Manuskript),
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