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Die Eroberung der Walachei
diesen Absichten; sie empfahl nachdrückliches Eingreifen von je zwei
bis drei Bataillonen gegen die Flanken des Gegners.
Am 26. herrschte noch immer schönes Wetter. Dadurch begünstigt,
drangen die Bataillone Busses bis an den Schyl bei Porceni, Sâmbotm
und Turcinesci vor. Das Ostufer wurde als vom Feinde besetzt erkannt.
Im Gegensatz zu dem flotten Vordringen auf dem Westufer glückte es
der Gruppe Schulz lediglich, die hohen Waldgipfeln im Räume um
1367 und A 1473 zu nehmen, wobei auch die beiden Radfahrerbatail¬
lone im Gebirge Verwendung fanden. Bei der 6. KD. rückten in großen
Abständen die einzelnen Regimenter, dann aber auch sehr viel Fuhr¬
werk auf dem elenden Karrenweg vor. Von der Artillerie gelangte nur
ein Geschütz bis an die Front; die übrigen blieben stecken oder stürzten
vom Wege ab. Der Angriff auf Francesti machte daher keine Fortschritte.
So erfreulich der bisherige Raumgewinn, die hohe Zahl der seit
23. eingebrachten Gefangenen (28 Offiziere und 2234 Mann) und die
Beute von 28 Geschützen und 9 Maschinengewehren waren, drängte
die Gesamtlage doch zur ehesten Lösung. GLt. Kneußl wollte daher
am 27. mit der 6. KD. gegen Coonesti durchbrechen, wobei ihr der
rechte Flügel der Gruppe Busse behilflich sein sollte. Am Schyl war
nur zu halten, dafür aber Bumbesci zu nehmen, um die auf dem öst¬
lichen Flußufer stehenden Verteidiger in der Nordflanke zu bedrohen1).
In der Nacht auf den 27. schlug das Wetter um. Als die Verbünde¬
ten zur Vorrückung antraten, umfing sie dichter Nebel, der sich bald in
strömenden Regen auflöste. Auch wurden sie allenthalben von vordrin¬
genden Rumänen aufgehalten, die zum Gegenangriff geschritten waren.
In Anlehnung an den Plan Drägälinas hatte der Führer der rumä¬
nischen 11. ID. die ihm von der l.ID. überwiesenen vier Bataillone und
zwei Batterien gegen die rechte Flanke des Gegners angesetzt. Die
Masse der Division sollte zwischen Vadeni und Bumbesci über den Schyl
hinweg einen Stirnangriff führen. Der Ostflügel der rechten Flügel¬
brigade hatte die Höhen nördlich von Bumbesci zu behaupten und auf
diese Weise den Szurdukpaß gesperrt zu halten2). Die von Filiasu
heranfahrenden drei Bataillone und vier Batterien bildeten die Reserve.
Das von Baia de aramä heranrückende Detachement beließ Teile
bei Francesti gegen Norden als stehenden Flankenschutz, der die noch
immer nicht versammelte 6. KD. am Vorbrechen hinderte. Die Masse
stieß nach Rasova weiter vor, wo sie ein bayrisches Bataillon von drei
x) Kneußl, Durchbruch, 37.
») Dabija, II, 402 f.