Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Der Operationsplan Falkenhayns 
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Freimachen von deutschen Kräften der k. u. k. 7. Armee für Siebenbür¬ 
gen, womöglich der 117. oder der 10. bayr. ID., da Ludendorff den 
Eindruck hatte, die Kämpfe gegen die Rüssen in den Waldkarpathen 
würden alsbald zu einem völligen Stillstand kommen. 
Der Erzherzog-Thronfolger stellte es sich nun zur Aufgabe, die Ru¬ 
mänen durch endgültige Zertrümmerung ihres Heeres oder ihrer wesent¬ 
lichen Teile unschädlich zu machen, bevor ihnen von ihren Verbündeten 
Hilfe kommen könne. Die Durchführung fiel hauptsächlich der 9. Armee 
zu, die hiefür entsprechende Weisungen erhielt. Man nahm in Groß- 
wardein an, daß die rumänischen Hauptkräfte, soweit sie nicht in die 
Moldau auswichen und sofern sie sich nicht unmittelbar vor der 
9. Armee befanden, bei Bukarest zu suchen sein würden. Hieraus ergab 
sich die von Falkenhayn einzuschlagende Hauptrichtung. Ihm wurde 
empfohlen, den rechten Flügel, das verstärkte Alpenkorps, unter Dek- 
kung im Alttale über Curtea d'Arges vorrücken zu lassen, während die 
Truppen der Abschnitte Mehadia und Petrosény sich keine Gelegenheit 
entgehen lassen sollten, um gegen Craiova vorzudringen. Welche Rich¬ 
tung Falkenhayn seiner Hauptkraft geben solle, ob über Câmpulung, 
über Târgovistea oder über Ploesci, hing davon ab, wo der Durchbruch 
der Grenzbefestigungen gelingen mochte. Die zurollende starke Reiterei 
sollte Falkenhayn dazu verwenden, um nicht nur die Ostflanke des auf 
Bukarest geführten Angriffes zu decken, sondern auch durch Vortreiben 
in das untere Serethtal die Trennung der feindlichen Heeresgruppen 
zu erreichen und zu vervollständigen. 
Der zähe Widerstand, den die Rumänen in den Grenzpässen süd¬ 
lich von Kronstadt leisteten, hatte indes bei Falkenhayn schon eine 
Änderung des Operationsplanes bewirkt. Er wollte den Durchbruchs¬ 
angriff nicht nur im Alttale und in der Richtung Kronstadt—Ploesci, 
sondern auch südlich von Petrosény ansetzen. Denn hier war der Feind 
anscheinend schwach, das Gebirge vergleichsweise am schmälsten, und 
das Zuführen von Verstärkungen konnte hieher am rasehesten erfolgen, 
während die weiter nach Osten führenden Bahnen eine weit geringere 
Leistung hatten und zur Stunde nur bis Reps und bis Fogaras befahrbar 
waren. An diesem Unternehmen bei Petrosény hatten nun außer der 
schon hier stehenden 301. ID. noch die 11. bayr. ID., zwei deutsche Rad¬ 
fahrerbataillone und die deutsche 6. KD. teilzunehmen. Nach dem Durch¬ 
bruch durch das Vulkangebirge sollte den anderen Angriffsgruppen der 
Weg in die Walachei aufgeriegelt werden. Die noch angekündigten deut¬ 
schen Verstärkungen (7. KD., 8. bayr. RD., 12. bayr. ID.) und später noch 
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