Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

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Die Eroberung der Walachei 
Walachei winkte auch die Aussicht, eine kurze Frontlinie zwischen der 
Südostecke Siebenbürgens und dem Schwarzen Meere herstellen und 
sodann entbehrlich erscheinende Divisionen für andere Verwendungen 
freimachen zu können. 
Die Pläne für die Fortsetzung des Krieges gegen Rumänien 
beschäftigten die Heeresleitungen der Mittelmächte natürlich sehr 
eingehend. Ludendorff hielt es für das Günstigste, die Siebenbürger 
Armeen und die Heeresgruppe Mackensen mit den inneren Flügeln in 
der kürzesten Richtung auf Galatz bis zum Erreichen des Sereth und 
der unteren Donau vordringen zu lassen. Der starke Widerstand im 
Grenzgebirge Siebenbürgens bedingte aber eine Änderung des Planes. 
Daher sollte Mackensen den Feind in der Dobrudscha wohl schlagen, 
ihm aber nur mit Teilen folgen und die Hauptkraft seiner Streitkräfte 
südlich von Bukarest über die Donau führen. Die deutsche 9. Armee 
hatte über die Transsylvanischen Alpen in die Walachei einzudringen. 
Beide Armeen sollten dort den Feind besiegen und ihre Vereinigung 
anstrebenx). 
Die Kriegshandlung aus Siebenbürgen heraus hatte nunmehr der 
Heeresfrontkommandant Erzherzog-Thronfolger Karl Franz Joseph zu 
leiten. Er war nach Rückkehr von einem kurzen Urlaub am 13. Oktober 
in Großwardein eingetroffen2). Hiemit trat die Neuregelung der Be¬ 
fehlsverhältnisse, wie sie am 4. verfügt worden war (S. 443), in Kraft. 
Die Unterstellung der k.u.k. 1. Armee unter Falkenhayn hörte auf. 
Als der Thronfolger in seinem neuen Hauptquartier ankam, erhielt 
er aus Teschen den im Einvernehmen mit der DOHL. verfaßten Befehl, 
„mit den Hauptkräften der 9. Armee den Übergang über das Gebirge 
zu erzwingen und den Vormarsch in der Richtung Bukarest fortzusetzen, 
während die übrigen Teile der Heeresgruppe der vormarschierenden 
9. Armee den Rücken und die Grenzen Ungarns und Siebenbürgens zu 
decken" hätten. Im besonderen wurde darauf hingewiesen, einen Vor¬ 
stoß feindlicher Kräfte aus der Linie Piatra—Ocna schon auf rumäni¬ 
schem Boden abzuwehren und die Bahn- und Telegraphenleitungen in 
der Moldau zu zerstören. Um den Stoß nach Rumänien hinein mit 
möglichst starken Kräften ausführen zu können, wurde dem Heeres- 
frontkommando anheimgestellt, hiefür Truppen aus den Karpathen her¬ 
auszuziehen. 
Diese Anregung war von Ludendorff ausgegangen. Sie betraf das 
-1) Ludendorff, 227. 
2) Werkmann, 51.
	        
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