Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Die Durchbruchskämpfe im Gebirge und an der 
Constantabahn 
(Von Mitte Oktober bis Anfang November) 
Kriegslage Mitte Oktober 1916 und Führer¬ 
entschlüsse 
Hiezu Beilagen 8, 11, 15 und 21 
Die außerordentliche Hochspannung, die der Sommer und der 
Frühherbst 1916 den Mittelmächten gebracht hatten, ließ Mitte Oktober 
fühlbar nach. An der Westfront blieb die Lage wohl in hohem Maße 
ernst, aber die Gefahr einer Katastrophe war unter den gewaltigen 
Anstrengungen der dort fechtenden deutschen Armeen überwunden 
worden. Am Isonzo hatte die k. u. k. 5. Armee, wie noch eingehend 
geschildert werden wird, nach dem Fall von Görz zwei neuerliche 
Anstürme der Italiener abgewehrt. In Mazedonien loderte der Kampf 
im Cernabogen weiter; sein Ende und sein Ausgang waren noch nicht 
abzusehen. An der russischen Front jedoch begann nach dem monate¬ 
langen schweren Ringen die Angriffskraft des Zarenheeres schon 
sichtlich zu erlahmen. Die Heeresleitungen in Teschen und in Pleß 
durften sogar daran denken, nicht nur aus dem Raum nördlich der 
Polesie, sondern auch von der Karpathenfront weitere Kräfte nach 
Siebenbürgen abzuziehen. Hier und in der südlichen Dobrudscha waren 
die Rumänen bereits empfindlich geschlagen. Die Freiheit des Handelns 
hatten die Vierbundmächte wieder an sich gerissen; sie waren gewillt, 
sie auch auszunützen. 
Mitte Oktober stand die Heeresgruppe Mackensen zu weiterem 
Vordringen über die Bahn Cernavoda—Constanta bereit. In Sieben¬ 
bürgen erreichten die Divisionen der Generale Falkenhayn und Arz 
nach entscheidenden Siegen die Grenze. Die anrollenden Verstärkungen 
schufen die Möglichkeit zum Einbruch in die Walachei. Diese Möglich¬ 
keit raschestens zur Wirklichkeit werden zu lassen, war für die Mittel¬ 
mächte ein dringendes Gebot. Denn die Eroberung der Walachei bot 
die Aussicht, in den Besitz reicher Vorräte an Nahrungsmitteln, Roh¬ 
stoffen und namentlich an Rohöl zu gelangen, woran die Mittelmächte 
schon empfindlich Mangel litten. Gleichzeitig mit der Eroberung der 
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