Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

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Die Offensive der Russen im Herbst 1916 
einige Kompagnien von den beim XI. Korps befindlichen zwei Batail¬ 
lonen der 10. bayr. ID. in das Kelemengebirge abzuzweigen, um den 
Feind durch das Auftauchen deutscher Helme über die Stärke des Ver¬ 
teidigers zu täuschen. 
Die Armee Presan hatte unterdessen ihren Angriff auf Szász Régen 
eingestellt (S. 319). Auch die aus dem Marostal gegen die Flanke des 
XI. Korps vorgedrungene rumänische Gruppe und das Bistri^adetache- 
ment an der Dreiländerecke verhielten sich seit dem 2. Oktober wieder 
völlig untätig. Als am 4. Oktober rückgängige Bewegungen vor der 
k. u. k. 1. Armee bemerkbar wurden (S. 325), stießen Streifabteilungen 
des XI. Korps auf dem Hauptrücken des Kelemengebirges nach Süden 
und Osten vor, um den Feind zu erkunden. Es zeigte sich bald, daß die 
Rumänen ihre Stellungen im Gebiet des Petrosul und an der Dreiländer¬ 
ecke noch besetzt hielten. Starke Schneefälle und Nebel zwangen den 
rechten Flügel des XI. Korps, in den nächsten Tagen jede Kampftätig- 
keit einzustellen. Mittlerweile trat die Armee Presan vor der 1. Armee 
am 6. Oktober den Rückzug an. Es bestand nun die Hoffnung, daß die 
Rumänen auch ihre Stellungen im Kelemengebirge und an der Drei¬ 
länderecke bald räumen würden. Um das Zusammenwirken des rechten 
Flügels der 7. Armee mit der 1. Armee zu gewährleisten, unterstellte 
die k. u. k. Heeresleitung, wie schon erwähnt, das XI. Korps mit 7. Ok¬ 
tober dem Gdl.Arz (S.337). 
Die Armee Letschitzki, die bis zum 28. September ihre allerdings 
schon erlahmenden Angriffe gegen die k. u. k. 7. Armee noch fortgesetzt 
hatte, beschränkte ihre Kampftätigkeit anfangs Oktober auf Artillerie¬ 
feuer und kleinere Unternehmungen. Wohl drängte die rumänische Hee¬ 
resleitung im Hinblick auf die prekäre Lage ihrer Nordarmee nach 
Fortführung des russischen Angriffes bei Dorna Watra; doch konnte 
Letschitzki seinem auf breiter Front verteiltem III. Kavalleriekorps 
keine weiteren Opfer zumuten, um die Rumänen zu entlasten. Schon 
machte sich bei den Truppen der 103. RD. eine bedenkliche Kampfunlust 
bemerkbar. Gen. Brussilow berichtete am 3. Oktober der Stawka über 
die Lage in den Waldkarpathen. Die Armee Letschitzki hätte mit großen 
Nachschubschwierigkeiten zu kämpfen. Ihre übermüdeten Divisionen 
müßten einen Großteil der Infanterie für den Munitions- und Verwun¬ 
detentransport verwenden und seien aus diesem Grunde sehr geschwächt. 
Auch stünden auf dem linken Armeeflügel nicht genügend Kräfte für 
einen entscheidenden Angriff auf Bistritjz zur Verfügung. Letschitzki 
müsse daher das Eintreffen des zurollenden XXVI. Korps abwarten.
	        
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