Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

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Die Südwestfront in der ersten Hälfte August 1916 
Cadorna die Richtlinien für die künftige Angriffsschlacht1), die am 
16. April noch dahin ergänzt wurden, daß trotz der drohenden Gefahren 
an der Südtiroler Front der Plan nicht geändert werde. 
Cadornas Absicht war, gemäß dem Übereinkommen in der zweiten 
Hälfte des Monats Juni gleichzeitig mit den verbündeten Franzosen, 
Engländern und Russen den Kampf am Isonzo wieder aufzunehmen. 
Dieser Operationsplan hatte vorgesehen, im Wege eines direkten An¬ 
griffes den Görzer Brückenkopf zu nehmen und den Gegner auf das 
Ostufer des Isonzo zu werfen sowie sich auf ähnliche Weise durch Weg¬ 
nehmen der beherrschenden Stellung Mt. S. Michele—S. Martino der 
Hochfläche von Doberdò zu bemächtigen. Weitere Ziele waren nicht 
gesetzt. Bei Monfalcone, bei Piava und bei Tolmein waren nur Ab¬ 
lenkungsvorstöße und Unternehmungen zur Bindung des Gegners ge¬ 
plant. Eingehende Weisungen für den Einsatz und die Verwendung aller 
Streitkräfte, besonders der Artillerie und der Minenwerfer, ergänzten 
diese Anordnungen der Heeresleitung. 
Die Vorbereitungen für diesen Angriffsplan waren im besten Gange, 
als durch das Losbrechen des öst.-ung. Angriffes aus Südtirol alle wei¬ 
teren Maßnahmen zur Schlacht am Isonzo auf noch unbestimmte Zeit 
verschoben werden mußten. 
Nachdem die Gefahr eines öst.-ung. Durchbruches aus Südtirol um 
die Mitte Juni vorüber war und die italienischen Streitkräfte an der 
Gebirgsfront westlich der Brenta ihre Gegenstöße begonnen hatten, gab 
Cadorna am 26. Juni auf eine Anfrage des 3. Armeekmdos. für die 
nächste Zeit bekannt, daß seine ,, Haupt ab sieht" nicht geändert worden 
sei, und daß bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit wieder am Isonzo 
zum Angriff geschritten werde. Nur sei wegen des Munitionsverbrauches 
und der Truppenabnützung während der anhaltenden Kämpfe im Gebirge 
eine Verminderung der Breite des Angriffsraumes notwendig, und man 
werde sich auf eine Verbesserung der italienischen Front auf dem rech¬ 
ten Isonzoufer durch die Besitznahme des Brückenkopfes von Görz be¬ 
schränken müssen2). Als das einzige Mittel hiezu hielt der italienische 
Feldherr in seinem Schreiben an den Kommandanten der 3. Armee, 
GLt. duca d'Aosta, „'die Vereinigung einer imposanten Artilleriemasse aller 
Kaliber auf schmälstem Frontraum" für notwendig; „denn nur durch die 
!) Cadorna, La guerra, I, 264. 
2) Z i n g a 1 e s, I precedenti della battaglia di Gorizia (Rassegna dell' Esercito 
Italiano, Jänner-Feberheft 1925, 14). — Venturi, La Conquista del Sabotino. 
6. Agosto 1916 (Finalborgo 1925), 78.
	        
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