Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Abwehrsieg der Armee Tersztyánszky 
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scheiterte das zwölf mal besonders hitzig anrennende XXXIV. Russen¬ 
korps vor den Linien Csanádys. Manche Angreiferwellen vermochten zwar 
in gänzlich zermalmte Stellungsteile einzubrechen, wurden aber von den 
Verteidigern im Handgemenge bezwungen oder durch stets rasch ein¬ 
setzende Gegenstöße zurückgeschlagen. Die hohen Führer der Verbün¬ 
deten erübrigten dabei genug Reserven. Die deutsche 20. ID. rang um 
ihren zwischen Zaturcy und Zubilno vorspringenden Abschnitt erbittert 
mit dem XXV. Russenkorps und der 53. ID., bis abends auch der letzte 
Graben von den Eindringlingen gesäubert war. 
Nachdem am 3. Oktober vor Beckmanns Nordflügel ein Angriff 
zusammengebrochen war, ließ die Armee Kaledin von weiteren Versu¬ 
chen an diesem Tage ab. Marwitz mutmaßte wohl zutreffend, daß sich 
die schweren Batterien des Feindes verschossen hätten1). Gurko aber 
spornte seine Truppen zu neuen Stürmen an, die beim k. u. k. X. Korps 
und den benachbarten Deutschen schwere, bis in die Dunkelheit hinein¬ 
reichende Kämpfe auslösten. Die Verteidiger, darunter bei Csanády das 
Bataillon V/103, das FJB. 29 und das SchR. 24, bestanden diese Proben 
auf ihre Standfestigkeit glänzend. Auch mit einem Gasgranatenüberfall 
hatte der Feind kein Glück. Das Gerüst des erfolgreichen Widerstandes 
war die starke Artillerie; die öst.-ung. Batterien bei Marwitz hatten seit 
dem 1. Oktober 96.000 Schuß verfeuert. 
Die zwei Tage schärfster Abwehr waren, wenngleich großangelegte 
Gegenangriffe bisher nicht notwendig waren, doch nicht ohne beträcht¬ 
liche Verluste abgelaufen; die vordersten Linien bedurften einer Auf¬ 
frischung ihrer Streiter. Linsingen überwies daher der Armeegruppe 
Marwitz ein bei Litzmann entbehrliches Regiment der 86. ID.; die hinter 
der Mitte der Gruppe Schmidt-Knobelsdorf stehende Heeresgruppen¬ 
reserve wurde dem Südflügel zugeführt. 
Am 4. loderte die Schlacht neuerdings in ganzer Ausdehnung auf. 
Beide Russenarmeen stürzten sich auf Marwitz und die deutsche 20. ID. 
und mühten sich auf den blutgetränkten Gefilden von Korytnica, Bubnow, 
Wojnin, Szelwow, Zaturcy und Zubilno vergeblich ab, in den festen 
Damm, mit dem die Armee Tersztyánszky den Weg nach Wladimir- 
Wolyñski sperrte, eine Bresche zu schlagen. Abends standen die Ver¬ 
bündeten, nachdem ein kleiner Einbruch bei der 11. ID. beseitigt und der 
Nordflügel der Division Schöler durch einen Vorstoß dem Feinde eine 
1) 2 a j o n t s c h k o w s k i j, 90, gesteht ein, daß die russischen Batterien nicht 
im Stande waren, „das Sperrfeuer der mächtigen gegnerischen Artillerie'* niederzu¬ 
kämpfen. Gurko klagte am 3. über fehlenden Schießbedarf. 
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