Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

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Die Offensive der Russen im Herbst 1916 
Gen. Schtscherbatschew suchte den errungenen Erfolg zu erweitern 
und griff am 17. früh mit dem XXXIII. und dem II. Korps neuerlich 
an. Die auf das Westufer der Narajówka zurückgedrängten deutschen 
Verbände und die Türken an der Front zwischen diesem Bach und der 
Zlota Lipa schlugen aber den Ansturm ab. Gdl. Gerok faßte inzwischen 
die ihm zur Verfügung gestellten deutschen Reserven (208. und 216. 
Division) zu einer Stoßgruppe zusammen und setzte sie am Nachmittag 
mit Truppenteilen der l.RD. und der 3.GID. zum Angriff an. Im 
wechselvollem Ringen konnte am rechten Flügel des türkischen XV. 
Korps der Verlust des ersten Schlachttages wieder wettgemacht werden; 
auch gelang es, bei Swistelniki den Russen einen Teil ihres Gewinnes 
vom Vortage zu entreißen. 
So kraftvoll stießen die Deutschen vor, daß Schtscherbatschew 
wähnte, eine ganze Armee sei gegen seine Angriffsgruppe vorgebrochen. 
Er hatte unterdessen erfahren, daß die Deutschen zwei neue Divisionen 
— die 208. von der Westfront und die 216. vom Naroczsee — an die 
Narajówka herangezogen hatten, und berichtete an die Stawka, daß sein 
Angriff auf diese geballten Kräfte gestoßen sei. Gen. Alexejew, der mit 
dem Einsatz der nach Galizien entsandten russischen Verstärkungen 
(S. 395) an verschiedenen Stellen der Front keineswegs einverstanden war, 
forderte am 19. September Brussilow auf, der 7. Armee außer dem 
bereits überwiesenen VII. sib. Korps auch noch das III. kauk. Korps zu 
unterstellen, da die 11. Armee nördlich der Bahnlinie Tarnopol—Zloczów 
ohnehin keinen entscheidenden Erfolg erreichen würde, aber zur Ver¬ 
teidigung über genügend Kräfte verfüge. Brussilow unterstellte darauf¬ 
hin das III. kauk. Korps dem Gen. Schtscherbatschew und schob es ihm 
in Eilmärschen zu. 
Unter Einsatz von Teilen des VII. sib. Korps suchte sich der Armee¬ 
führer unterdessen an der Narajówka von dem Drucke der Deutschen 
zu befreien. Am 18. und am 19. September führte das Korps Gerok 
den begonnenen Angriff weiter. Er brachte ihm trotz kräftiger Artil¬ 
lerievorbereitung keine Fortschritte von Bedeutung mehr, trug aber 
Teilen des Korps erhebliche Verluste ein. Bei Swistelniki wurden außer 
den schon eingesetzten russischen Kräften (XXXIII. und II. Korps) die 
23. ID. und die 13. sib. SchD. festgestellt. Da ferner bekannt wurde, daß 
der russischen 7. Armee das III. kauk. Korps zugeschoben wurde, stellte 
Gdl. Gerok am 20. September den Angriff ein. Es war ihm gelungen, 
die Einbeulung der Front einigermaßen auszugleichen, aber Swistelniki 
war nicht zurückerobert worden.
	        
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