Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Neugliederung der öst.-ung. Reiterregimenter 
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der massenhaft umherliegenden Leichen zu ersparen, allzu offenkundig 
war. In gegenseitigen Kanonaden klang die Schlacht aus. 
Noch am gleichen Tage langten die Spitzenabteilungen der durch 
den Prinzen Leopold von Bayern und Linsingen heranbeförderten Ver¬ 
stärkungen, ein Regiment der 49. RD. und eines der 75. RD., das bisher 
die nördlichste Heeresgruppenreserve für die Abschnitte Hauer und 
Clausius am unteren Stochod gewesen war (S.399), ferner Landwehr und 
Teile eines zusammengesetzten Regiments ein. Schwere Batterien ent¬ 
nahm das Oberkommando Ost der Heeresgruppe Woyrsch. 
In den folgenden drei Tagen hielten die Artillerieduelle an der 
Front der Armeegruppe an; im Wetterwinkel von Korytnica lebten 
immer wieder scharfe Kämpfe auf. Marwitz wappnete sich zu einem 
ausgiebigen Gegenschlag. Um für die zuströmenden deutschen Angriffs¬ 
truppen Platz zu schaffen, verlegte das 4. Armeekmdo. die Stäbe und 
die Handpferde der Kavalleriegruppe Leonhardi nach Grybowica— 
Krylow zwischen der Luga und dem Bug zurück. Der Gruppenverband 
über die drei öst.-ung. Kavalleriedivisionen wurde am 22. September 
aufgelassen. Die schwachen Reste ihrer Kampftruppen — mit Aus¬ 
nahme der Artillerie — waren aus der Front zu ziehen; sodann hat¬ 
ten die drei Divisionsführer Ersätze einzureihen und die von der 
Heeresleitung vorgeschriebene Neugliederung der Reiterregimenter in 
je eine berittene Division (zu 3—4 Schwadronen) und eine gleichstarke 
Schützendivision zu Fuß durchzuführen. Den Vorschlag des GO. Conrad, 
die 10. KD. nach Südostungarn zu verlegen und sie nach Auffrischung 
gegen die Rumänen zu verwenden, lehnte Gdl. Ludendorff im Namen 
der DOHL. ab, „da Anfang Oktober unbedingt deutsche Reserven zur 
Verfügung der Obersten Heeresleitung bereitgestellt werden" müßten. 
Auch der Russe war in seinen Rüstungen nicht müßig. Die Luft¬ 
aufklärung der Verbündeten erkundete, daß der Feind vor Marwitz 
andauernd neue Massen zusammenziehe. Am 22. September verriet ein 
mitgelesener Funkspruch, daß das XXV. Korps der Armee Gurko eine 
Ortsveränderung vornehme; tags darauf konnte aus derselben Quelle 
in Erfahrung gebracht werden, daß der Stab des Korps nach Szepiel, 
jener des XXVI. nach Torczyn und der des XXXIV. nach Bielostok 
gelangt seien, also sich gegen die Armee Tersztyánszky heranbewegten. 
Zugleich schien auch eine Ablösung des I. Gardekorps durch das wieder¬ 
aufgefüllte IV. sib. im Gange zu sein. Auffallend war die Regsamkeit 
der vermehrten Luftkräfte des Feindes.
	        
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