Das Gefecht bei Königsdorf
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gehenden 6. Rumänendivision in Flanke und Rücken. In einem auf den
Waldbergen westlich von Kateendorf sich abspielenden lebhaften Gefechte
wurden die rumänischen Abteilungen bis nach Reps zurückgeworfen.
Eingreifende Reserven bedrängten dann wohl die Székler, die aber
schließlich die Höhe südlich von Königsdorf zu behaupten wußten1).
GM. Goldbach hatte mittlerweile das eben östlich von Schäßburg
mit der Bahn eintreffende HR. 2 nach Süden geworfen, um die Ver¬
bindung mit dem Kavalleriekorps Schmettow aufrecht zu erhalten. Als
er am 15. abends die Meldung erhielt, daß die 19. LstGbBrig. vor der
rumänischen 7. ID. nach Fenyéd (5 km nordöstlich von Székely-Udvar-
hely) ausgewichen war, nahm er am 16. die Schlagtruppen seiner Divi¬
sion in die zur Verteidigung in Aussicht genommene Linie Erkedt—
Höhen südlich von Denndorf zurück, um die von Reps und Fogaras
nach Schäßburg führenden Straßen zu sperren.
Der Feind störte dieses Vorhaben nicht, da er das den drei Angriffs¬
divisionen vorgezeichnete Ziel, die Linie Fogaras—Reps—G. Homoród-
bach, erreicht hatte. Auch mag der kühne Flankenstoß der 82er bei
Königsdorf auf ihn nicht ohne Eindruck geblieben sein. Statt der bei
der Vorrückung zurückgebliebenen 2. KD. stellte die 3. Cälärasibrig. bei
Homoród Szt. Márton die Verbindung zur Nordarmee her. Die 4. ID.
des II. Korps verblieb in der Altebene südöstlich von Fogaras; die
21. ID. stand als Armeereserve bei Heldsdorf und Krebsbach.
Einem am 17. September von Fogaras aus gegen die 6. KBrig. ge¬
führten rumänischen Angriff glückte es, die Husaren des Obst. Pongrácz
doch zurückzudrücken, die — da einem Gegenangriff der Erfolg ver¬
sagt blieb — auf dem Westufer der von Kl. Schenk sich nordwärts
hinziehenden Tiefenlinie Aufstellung nahmen.
Inzwischen machte die rumänische Nordarmee mit ihrer Mitte
wieder einen Ruck nach vorne und drängte am 18. die Gruppe Obst.
Csécsi-Nagy bis hinter die Linie Korond—Parajd, tags darauf die
Gruppe Obstlt. Hettinger von AI. Fancsal bis halben Weges gegen
Libánfalva zurück.
Auf dem äußersten Nordflügel der Armee Presan stellte die von
der rumänischen 14. ID. nach Norden abgezweigte Abteilung (S. 283)
*) K i s z 1 i n g, Das Gefecht bei Königsdorf (Mil. wiss. Mitt., Wien, Jhrg. 1930,
385 ff.). Dem GM. Anton Goldbach wurde für die kühne Führung der 71. ID. im
Gefecht bei Königsdorf sowie für die hervorragende Tätigkeit während der im Ok¬
tober 1916 sich abspielenden Kämpfe im Ojtozpaß das Ritterkreuz des Militär-Maria-
Theresien-Ordens zuerkannt.
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