Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Vordringen der Bulgaren nach Griechisch-Mazedonien 
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Die ersten Ereignisse in der Dobrudscha 
(1. bis 9. September) 
Hiezu Beilage 2 9 des IV. und Beilagen 9 und 11 des V. Bandes 
Die Kriegserklärung Bulgariens 
Mittlerweile waren, von den Mittelmächten mit Spannung erwartet, 
die Ereignisse auch an der bulgarisch-rumänischen Front endlich in Fluß 
gekommen. 
Auf dem Balkan war den Ententemächten und ihrem neuen rumä¬ 
nischen Verbündeten noch vor der Kriegserklärung Rumäniens das Kon¬ 
zept dadurch verdorben worden, daß die Bulgaren der in der Bukarester 
Militärkonvention vom 17. August den Rumänen zugesicherten Offensive 
der Orientarmee zuvorkamen. Denn die Bulgaren waren am 18. August 
mit den beiden Flügeln der mazedonischen Front selbst zum Angriff 
geschritten. Anlaß hiefür war der schon im Frühsommer rege gewor¬ 
dene Wunsch, den rechten Flügel bis über Florina und den linken bis 
auf die Nordhänge der Strumaebene vorzutragen (Bd. IV, S.714), um 
einerseits eine günstigere Verteidigungsfront, andererseits in Kavala 
einen besseren Hafen als Dedeagac zu gewinnen. Der Offensive war 
damals von der DOHL. nicht zugestimmt worden, um den Griechen 
nicht Anlaß zum Abschwenken ins Ententelager zu geben. Als die West¬ 
mächte aber am 21. Juni durch Drohung mit einer Landung bei Athen 
die Demobilisierung des ihnen im Wege stehenden Griechenheeres er¬ 
zwungen hatten, gab Falkenhayn, da jetzt die Gefahr eines unbeabsich¬ 
tigten Zusammenstoßes mit den Hellenen vermindert war, den Bulgaren 
den Angriff frei1). 
Die am 18. August begonnene Offensive der Bulgaren hatte Erfolg. 
Florina wurde schon am ersten Tage erobert. Dann hemmte ein serbi¬ 
scher Gegenschlag das weitere Vordringen. Bis zum Monatsende hatte 
die bulgarische 1. Armee nach stellenweise heftigen und wechselvollen 
Kämpfen eine Stellung bezogen, die sich von Korea zum Nordende des 
Ostrovosees hinzog. Die 2. Bulgarenarmee hatte bei ihrer Vorrückung 
bis an den Tahinosee nur schwache englische Sicherungen zu vertreiben. 
Das im Vorrückungsraume stehende griechische IV. Korps leistete keinen 
Widerstand. Es ließ sich in Drama am 10. September kampflos ent¬ 
waffnen und wurde nach Görlitz in der Lausitz abgeschoben. Dieses 
i) Falkenhayn, Heeresleitung, 217, 239. — Lärche r, 149.
	        
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