Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Verlegung von Truppen nach Siebenbürgen 
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Die militärischen Vorhereitungen Österreich-Ungarns gegen Rumänien 
Die deutschen Zweifel an der rumänischen Gefahr kannten die 
k. u. k. Heeresleitung nicht daran hindern, zielbewußt die zur Abwehr 
eines rumänischen Einbruches erforderlichen Maßnahmen zu treffen. 
Denn die immer droheinder lautenden Nachrichten über den fortschrei¬ 
tenden rumänischen Aufmarsch und über die Einzelheiten der Ver¬ 
handlungen wegen der Offensive der Salonikiarmee, die der rumänischen 
Kriegserklärung vorangehen sollte, sowie über die Beistellung russi¬ 
scher Truppen für die Dobrudschafront und die Lieferung von Kriegs¬ 
gerät ließen keinen Zweifel darüber, daß mit dem Kriegsausbruch 
binnen kurzer Zeit gerechnet werden müsse. In Teschen ging man 
daher daran, soweit es die überaus gespannte Lage auf dem russischen 
und dem italienischen Kriegsschauplätze zuließ, in Siebenbürgen, das 
seit dem Abtransport der 70. HID. nach Wolhynien (Bd. IV, S. 232) dem 
Schutze der Grenzgendarmerie und der Ersatzkörper allein überlassen 
war, eiligst eine neue, wenn auch nur lose gefügte Front aufzubauen. 
Schon am 22. Juli hatte die k. u. k. Heeresleitung die Verlegung von 
zehn Landsturmetappen- und zwei Land Sturminfanteriebataillonen nach 
Siebenbürgen angeordnet. Jene sollten im Grenzraum die Gendarmerie 
bei der Sicherung der Räumung der Grenzgarnisonen unterstützen. Von 
den beiden Landsturminfanteriebataillonen hatte je eines den Gyimes- 
und den Ojtozpaß zu sperren. 
Um die Monatswende Juli—August wurden, wie schon früher er¬ 
wähnt, auch drei abgekämpfte Divisionen nach Siebenbürgen zur Auf¬ 
frischung verlegt. Man hoffte, daß sie bis zu dem kaum mehr zu 
bezweifelnden Eingreifen Rumäniens ihre volle Kampfkraft erlangt 
haben würden. So kam die ll.HKD. nach Maros Vásárhely und Szász 
Régen, von wo sie allerdings Mitte August wegen der kritischen Lage 
bei der 7. Armee in den Raum Dorna Watra abbefördert wurde. Die 
61. ID. gelangte in die Gyergyó und die Csik, die 51. HID. nach Karls¬ 
burg und Broos. Das Székler IR. 82 der 2. ID. und die 9. LstHusD. 
wurden nach Kronstadt gefahren. Auch die mit dem siebenbürgischen 
Grenzraum besonders vertraute 70. HID. sollte folgen; sie stand aber 
westlich von Luck noch im Brennpunkt der Kämpfe, so daß ihre Auf¬ 
frischung und Verlegung erst viel später erfolgen konnte. 
Schließlich wurden zehn einzelne Bataillone an verschiedenen Front¬ 
abschnitten herausgelöst und in der Nähe von Bahnstationen für das 
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