Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

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Der Feldzug in Siebenbürgen 
Zufuhrlinie von den Westmächten her stand aber nur der sehr weite 
und unsichere Weg über Archangelsk zur Verfügung. Die weitere Bahn¬ 
zufuhr durch Rußland mußte naturgemäß unter der damals schon sehr 
fortgeschrittenen Zerrüttung des russischen Transportwesens leiden. 
Sonstige Bestimmungen regelten noch die Benützung der Eisenbahnen, 
die Teilung der Beute, den Verbindungsdienst, die Nachrichtenüber¬ 
mittlung und dergleichen mehr. 
Das rumänische Heer 
Die Wehrmacht Rumäniens war eine Schöpfung des Königs Karl, 
der mit der Armee im russisch-türkischen Kriege 1877/78 bei Plevna 
an der Seite der Russen die ersten Lorbeeren gepflückt hatte. Karl 
ließ sich auch weiterhin den Ausbau des Heeres wärmstens angelegen 
sein. In Übereinstimmung mit dem allgemeinen Wettrüsten in Europa 
setzte von 1908 an auch in Rumänien eine großzügige Reform des 
Wehrwesens ein. Im Sommer 1913 wurde die rumänische Armee zu 
einem kurzen unblutigen Feldzug gegen Bulgarien aufgerufen; sie hatte 
hiebei Gelegenheit, alle Mobilisierungsmaßnahmen praktisch zu erproben. 
Der fortschreitende Ausbau des Heeres hatte hiedurch keine Unterbre¬ 
chung erlitten, vielmehr einen neuen Anstoß erhalten. 
Bei Ausbruch des Weltkrieges bestand die rumänische Wehrmacht 
aus fünf Korps zu je zwei Infanteriedivisionen, einer Cälärasi-(Kaval¬ 
lerie-) brigade und einem Territorialkommando für die Reserveforma¬ 
tionen. An solchen sollten damals im Kriegsfalle in jedem der fünf 
Korpsbereiche je eine Reservedivision und eine Reservebrigade auf¬ 
gestellt werden. Überdies bestanden zwei Kavalleriedivisionen und ein 
Grenzwachregiment. Auf der Donau verfügte Rumänien über eine starke 
Flottille; die Seestreitkräfte im Schwarzen Meere waren dagegen ganz 
unbedeutend. 
Vom Herbst 1914 an bis zum Kriegseintritt Rumäniens wurde der 
Ausbau der Wehrmacht in Übereinstimmung mit der äußeren Politik 
in gesteigertem Maße fortgesetzt. Im besonderen ließ sich die Heeres¬ 
leitung, um von der Belieferung aus dem Auslande möglichst unabhängig 
zu sein, die Ausgestaltung und Festigung der Reservetruppen, die Ver¬ 
mehrung der Artillerie, Beschaffung von Waffen, schweren Geschützen 
und Flugzeugen sowie die Ansammlung von Rohstoffen für Munitions¬ 
erzeugung in eigenen Fabriken besonders angelegen sein. Die Ausbildung
	        
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