Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Die Kriegsschauplätze zu Land und zur See 
Als der Hochsommer 1916 das zweite Kriegsjahr vollendete, fand 
er die Mittelmächte in der bisher krisenvollsten Zeit des Weltkrieges. 
Noch im Frühjahr war es ihnen geglückt, der Kriegführung das Gesetz 
aufzuerlegen. Lang ehe der Bund der Feinde dazu kam, seine gewaltige 
Überlegenheit an Mann und Mittel in die Waagschale zu werfen, fuhr 
das deutsche Schwert bei Verdun, das öst.-ung. bei Asiago in das dicht- 
maschige Netz der feindlichen Stellungen. Aber mit zunehmender Jah¬ 
reszeit wandte sich das Blatt. Der deutsche Angriff bei Verdun lief 
sich fest. Die Verteidigung der Feste hatte den Franzosen 360.000 Mann 
an Toten und Verwundeten gekostet; aber auch der Angreifer hatte 
in der „Hölle von Verdun" fast ebensoviel eingebüßt. Die siegreiche Be¬ 
hauptung der Maasfeste steigerte das Selbstbewußtsein des Franzosen¬ 
heeres ganz gewaltig, indes der Deutsche an Leib und Seele verwundet 
aus der Schlacht zurückkam. Der Kampf auf dem Glacis von Verdun 
flackerte bis zum Jahresende weiter. Er loderte als verzehrende Flamme. 
In Südtirol war am 15. Mai die Lawine der Offensive losgebrochen. 
Sie stürzte in einem Zuge über die ersten italienischen Stellungen, über 
Panzerwerke und Batterien hinweg. Eine Woche nach Beginn der Schlacht 
standen die Streiter des Erzherzog-Thronfolgers auf den Felshöhen 
oberhalb von Asiago. Ende des Monats konnte die öst.-ung. Heeres¬ 
leitung neben der Gefangennahme von 30.000 Italienern und neben ge¬ 
waltiger Beute die Eroberung der befestigten Plätze Arsiero und Asiago 
melden. Aber dann gipfelte auch hier der Angriff, und dem Feinde, der 
unter dem ersten Eindruck der Niederlage die Räumung Friauls erwogen 
hatte, bot sich Gelegenheit, zahlreiche Verstärkungen von der Isonzo- 
front in die vicentinischen Berge zu werfen und dort den schon stark 
wankenden Widerstand aufs neue zu stützen. Der Arm des Angreifers 
hätte, um ganze Arbeit zu leisten, wohl nochmals zum Schlage ausholen 
müssen. Daran wurde er aber durch die schwere Niederlage gehindert, 
die die Kameraden an der Nordostfront durch die zu neuer Tat er¬ 
wachten Russen erlitten hatten. 
Getreu, seinem Versprechen hatte der Zar schon im Frühjahr, als 
das Schicksal Verduns an einem Faden zu hängen schien, vier Korps 
zwischen dem Narocz- und dem Wiszniew-See gegen die Stellungen des 
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