Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Rückzug der Armee Kövess nach Stanislau 
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durchbrochen und zum Rückzug auf Winograd gezwungen. Die Divi¬ 
sionen des russischen XLI. Korps waren inzwischen über denWorona- 
bach vorgedrungen und hatten sich bis auf nahe Entfernung an den 
Nordflügel der Gruppe Hadfy herangeschoben. 
Den Hauptstoß führte Letschitzki am 8. August wiederum im Räume 
knapp südlich vom Dniester. Er brach mit dem XXXIII. Korps über 
die Bahnlinie Tlumacz—Ni±niow vor. Ein mächtiger Vorstoß über 
Klubowce schlug die deutsche 119. ID. am Nachmittag aus ihren Grä¬ 
ben und drängte sie nordwestwärts auf Olszanica zurück. Die von Nor¬ 
den umfaßte 6. KD. erhielt von GLt. Kraewel den Befehl, im Anschluß 
an die 119. ID. auf die Höhen nördlich von Tysmienica zurückzugehen. 
Die Russen stießen dem abziehenden Gegner nach. Troß und abge¬ 
sprengte Truppenteile fluteten gegen Stanislau zurück. GLt. Kraewel 
bildete, so gut es ging, mit der 6. KD. und mit der 119. ID. in der 
Linie Podpiecary—Mohilkahöhe eine Front nach Südosten. 
Durch das Zurückweichen der Gruppe Kraewel wurde die Flanke 
der 5.HKD. entblößt; die Gefahr lag nahe, daß die Russen in den 
Rücken der Gruppe Hadfy kamen. In aller Eile entsandte FML. Iiadfy 
das schon stark zusammengeschmolzene SchR. 6 nach Stanislau. Es be¬ 
stand keine Möglichkeit, andere Truppen aus den breiten Abschnitten 
der 21. SchD. oder der 5. ID., die selbst schwer zu kämpfen hatten, 
herauszuziehen. Wegen der sehr ernsten Lage ordnete GO. Kövess den 
Rückzug der Gruppe Hadfy an, was auch die Zurücknahme der rechts 
benachbarten Truppen bedingte. 
In der Nacht auf den 9. August zogen sich die am Nordflügel des 
VIII. Korps eingesetzte 44. SchD. und das I. Korps aus der Front Do- 
brotow—Strupków auf Lojowa und in eine Stellung östlich und nord¬ 
östlich von Nadwórna zurück. Die 5. ID. brach ebenfalls den Kampf ab, 
um sich hinter der Bystrzyca Nadwornianska aufs neue festzusetzen. 
Die 21. SchD. mußte auf Stanislau zurückgenommen, die 5. HKD. zum 
Anschluß an die Gruppe Kraewel nach Norden bis Podluze gestreckt 
werden. In den neuen Stellungen sollte hartnäckiger Widerstand ge¬ 
leistet und das Herankommen von Verstärkungen erwartet werden. 
Der Angriff der Russen auf Stanislau, der Flanke und Rücken der 
Armee Bothmer von Süden her empfindlich bedrohte, und der Hilfe¬ 
ruf des GM. Seeckt (S. 172) hatten Hindenburg mittlerweile veranlaßt, 
Truppenteile verschiedener deutscher Divisionen an den Dniester zu ent¬ 
senden. Diese Verstärkungen waren umso notwendiger, als das Heeres- 
gruppenkmdo. Erzherzog Karl über keine Reserven mehr verfügte. Noch
	        
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