Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Mißglücken des Durchbruchversuches der „Besonderen Armee" 
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Die Russen waren ob des ausgesprochenen Mißerfolges schwer ent¬ 
täuscht und standen sofort von jedem weiteren Angriffsversuch ab1). 
Der geplante Durchbruch der Armee Bezobrazow auf Kowel war 
wieder an der unerschütterlichen Abwehr der Gegner abgeprallt. Auf 
beiden Seiten fiel man in den Stellungskampf zurück. Kleine Unter¬ 
nehmungen, die in den folgenden Tagen beim öst.-ung. II. Korps durch¬ 
geführt wurden, bewiesen, daß der Feind den Verbündeten im Vorfelde 
die Oberhand überließ. 
Russische Vorstöße gegen Mitte und Südflügel der Heeresgruppe 
Linsingen 
Der Begleitangriff, den der linke Flügel der Armee Bezobrazow 
gegen Ozierany führen sollte (S. 161), traf jenen Frontteil der Gruppe 
Lüttwitz, den die k. u. k. 29. ID., FML. Schön, und die deutsche 121. ID. 
besetzt hielten. Das II. Gardekorps der Russen konnte sich auf den 
Brückenkopf bei Witoniez stützen (S. 136) und trachtete, zunächst durch 
Eroberung des Ortes auf dem Westufer des Stochod mehr Boden zu ge¬ 
winnen . Der 8. August verging unter lebhaftem Feuer der russischen 
Batterien, das besonders auf den inneren Flügeln der Divisionen Schön 
(deutsche 37. IBrig.) und Ditfurth lag. Abends erwarteten die Verbün¬ 
deten den Angriff auf Witoniez. Der Feind ließ aber tags darauf noch 
eine zwölf stündige Beschießung vorangehen, bevor er am späten Nach¬ 
mittag zum Sturme ansetzte; doch die tief gegliederten Schwarmlinien 
der Gardeschützendivision, denen geschlossene Abteilungen folgten, 
wurden vom Abwehrfeuer der Verteidiger niedergeworfen2). Gegen die 
rechts anschließende deutsche 19. ID. und besonders gegen die 20. er¬ 
schöpfte sich das XXIII. Russenkorps der Armee Kaledin an beiden 
Tagen in wiederholten Massenangriffen bei Kisielin. Die mit Gewalt- 
!) Knox, II, 472 ff., bringt folgende Verlustangaben: 71. ID. 300, 1. GID. 
1500, 2. GID. 4000, 22. ID. 1000, zusammen 6800 Mann. Wie der Verfasser be¬ 
richtet, hatte die 71. ID. nicht kraftvoll angegriffen. Beim k. u. k. II. Korps wurden 
während des Kampfes nur Regimenter der 80. Russendivision festgestellt. Diese 
dürfte erheblich geblutet haben, denn die k. u. k. 4. ID. zählte am 9. über 800 Russen¬ 
leichen vor den Hindernissen. Das Korps Kaiser, einschließlich des deutschen IR. 377, 
büßte nur etwas über 300 Mann ein; die RIR. 52 und 232 der Division Hahndorff 
hatten stark gelitten. 
2) Schön, Die 29. ID. am Stochod, 68. — IR. 94 im Weltkriege, 562 ff. — 
E b e 1 i n g, 131 f. — K 1 e m b o w s k i, 90. — Knox, II, 473.
	        
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