Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Aufleben der Stochodkämpfe am 8. August 
165 
Die letzten Tage der Schlacht 
(8. bis 12. August) 
Der Angriff der Armeen Lesch und Bezobrazow auf die 
Armeegruppe Bernhardi 
Vor dem Reiterkorps Hauer verhielt sich der Feind auch weiterhin 
nicht sehr tätig (S. 123). Die der 3. Russenarmee vorgezeichnete Sto߬ 
richtung führte über die vom Korps Fath der Armeegruppe Bernhardi 
verteidigte Front. Am 8. August, schon knapp nach Mitternacht, ver¬ 
suchten sibirische Schützen, sich gegen die Mitte der 53. ID., Gruppe 
Bürkner, vorzuarbeiten, wurden aber durch das Feuer der Verteidiger 
niedergehalten. Am Vormittag entspann sich an der gesamten Front 
des Korps Fath ein Artilleriekampf von wechselnder Heftigkeit. Seit 
Mittag wurde erkennbar, daß der Feind den Abschnitt Kneußl offenbar 
nur beunruhigen wolle, hingegen den Abschnitt Clausius zum Einbruchs¬ 
raum gewählt habe, worauf die zunehmende Beschießung aus schweren 
Kalibern hinwies. Die Widerstandsbauten wie die Besatzungen der 53. ID. 
litten unter dem Geschoßhagel ganz erheblich; auch auf den angrenzen¬ 
den Stellungen der Deutschen bis Bol. Obzyr lastete das Geschützfeuer 
der Russen. GLt. Clausius hatte von seinem Nordflügel noch ein Batail¬ 
lon abgezogen und hinter Stobychwa bereitgestellt; GLt. Kneußl sandte 
ein bayrisches Bataillon als Nahtreserve an seinen linken Flügel. Durch 
das Vorziehen der 75. RD. hatte GO. Linsingen zwar mit allen Mitteln 
dafür vorgesorgt, daß die Armeegruppe Bernhardi den Anprall der 
Russen an der Stochodlinie auffangen könne, allein für den Nordflügel 
der Heeresgruppe, für den Nordteil der Division Clausius und auch 
für das anschließende Kavalleriekorps Hauer war keine Reserve vor¬ 
handen. GFM. Hindenburg veranlaßte daher, daß aus dem Nachbar¬ 
bereiche der Gruppe Gronau Teile der deutschen l.LD. nach Süden 
verschoben wurden; das Spitzenregiment erreichte am 8. August Jajno. 
In dem vom Geschützfeuer umbrausten Gefechtsraum der 53. ID. 
hatten die Gruppe Bürkner stellenweise schon vormittags, die 51. SchBrig. 
nachmittags vorbrechende russische Infanterie zurückweisen müssen1). 
Aber erst am Abend setzte der Feind mit dem Hauptsturm ein, der 
sich von der Sanddüne bis Stobychwa erstreckte. Die Verteidiger stemm¬ 
ten sich den Sibiriern mit aller Kraft entgegen und fügten ihnen schwere 
Verluste bei. Doch neue Angreifermassen stürzten heran. Die wild- 
*) Geschichte des Infanterie-Regiments Nr. 150, I, 288 ff.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.