Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Die neue Front der k. u. k. 2. Armee 
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GO. Conrad auf die Nachricht von dem Falle Brodys der Heeresgruppe 
Erzherzog Karl nahegelegt, Teile der 105. ID. oder der l.RD. schnell 
mit der Bahn über Lemberg zur 2. Armee zu senden. 
Die Russen gelangten am 28. Juli nicht über Brody hinaus; doch 
ließ die starke Anhäufung von Kräften um diesen Ort vermuten, daß 
sie den Angriff die Bahn entlang in der Richtung auf Lemberg schon 
am nächsten Tag weiterführen würden. Die Hoffnung, daß die zu¬ 
gesagten Verstärkungen bei der Abwehr der neuen Russenstürme schon 
mitwirken würden, bestand jetzt nicht mehr. Nur drei Batterien und 
eine Schwadron der deutschen 10. LD. waren am 28. Juli bei der 2. Ar¬ 
mee eingelangt. Die übrigen Truppen dieser Division brauchte Linsingen 
vorKowel (S. 132 und 137). Zudem ließ Bothmer wissen, daß die von der 
Südarmee verlangten Verstärkungen nicht an die 2. Armee abgegeben 
werden könnten. Denn auch am Koropiecbach waren die Russen zum 
Angriff übergegangen. Noch einmal bat GO. Böhm-Ermolli am 28. 
abends die Heeresleitung, den Südflügel und die Mitte seiner Armee in 
die oben angeführte Linie zurücknehmen zu dürfen. Erst jetzt entschloß 
sich GO. Conrad, seine Zustimmung zu geben. 
Unter Kämpfen bei Gaje Starabrozkie löste sich die k. u. k. 2. Armee 
in der Nacht auf den 29. Juli vom Feinde. Am nächsten Morgen rich¬ 
teten sich das IV. und das V. Korps zwischen Grobla und Zarków 
hinter dem Sereth und dem Graberka—Luhabschnitt zu neuem Wider¬ 
stand ein. Die Gruppe FML. Kosak, deren Verbände durch die voran¬ 
gegangenen schweren Kämpfe stark durchmischt waren, setzte sich in 
den vorbereiteten Stellungen zwischen Zarków und Berlin fest. Das 
XVIII. Korps hielt noch hinter der Boldurka. Vom Korps Dieffenbach 
marschierten die Infanterieregimenter 12 und 83 der 33. ID. an den 
Nordflügel der 2. Armee heran. Die stark zusammengeschmolzenen 
Schwadronen der 1. LstHusBrig., die seit Juni (Bd. IV, S. 470 und 525) 
der 7. KD. angegliedert waren, kehrten von der Gruppe Marwitz 
gleichfalls zur 2. Armee zurück. Die Reiter trafen am 29. in Krasne ein. 
Beim Heeresgruppenkmdo. Erzherzog Karl erweckten die Ereig¬ 
nisse bei Brody schwere Sorge. Der linke Flügel der Südarmee bei 
Hladki im Serethgrund, der bisher durch das IV. Korps gedeckt war, 
war jetzt durch den Rückzug der 2. Armee recht gefährdet. Der Stabs¬ 
chef des Erzherzogs Karl Franz Joseph, GM. v. Seeckt, berichtete am 
29. nachPleß, der Rückzug der 2. Armee sei nicht unerläßlich notwendig 
gewesen, und der Feind habe die Armee nicht mit Übermacht ange¬ 
griffen. Gdl. Falkenhayn gab diese Meldung am 30. nach Teschen weiter. 
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