Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

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Das Ringen im Osten von Ende Juli bis Ende August 
XXIII., die Front bis Zaturcy. In Erwartung eines gewaltigen Russen¬ 
ansturms war der nordböhmischen 29. ID., die nur über zwei Regimen¬ 
ter verfügte, am 25. Juli die deutsche 37. IBrig., Obst. v. Roeder, zu¬ 
gewiesen worden. Sie wurde rechts von der k. u. k. 57. IBrig., die bei 
Nw. Mosor an Bernhardis Flügel division Rusche grenzte, bei Szczuryn 
in die Front gestellt1). Weiter südlich, schon im Befehlsbereiche der 
deutschen 19. ID., GLt. v. Schmettau, hielt das k. u. k. IR. 94 2) die erste 
Linie bei Trysten. Die Stellungen im Quellgebiet des Stochod über 
Kisielin bis Zaturcy hatte die deutsche 20. ID. inne. 
Aus dem am 28. Juli früh einsetzenden Artilleriefeuer des Feindes, 
das mit wechselnder Heftigkeit bald die ersten Linien, bald die Zonen 
dahinter erfaßte, waren bis Mittag die mutmaßlichen Einbruchsstellen 
der Russen nicht herauszulesen. GLt. Lüttwitz zerlegte unterdessen die 
auf dem linken Stochodufer im Räume Osmigowiczy—Solotwin stehende 
121. ID. in Eingreiftruppen, die er hinter seinen Divisionen bereithielt. 
Die vom Gen. Bezobrazow gewählte Stoßrichtung Niemier—Ozierany 
wich dem schwer gangbaren, für eine Massenentfaltung ungeeigneten 
Gelände vor der Division Rusche aus (Bd. IV., S. 642) und traf die 
29. ID., FML. Schön, mit voller Wucht. Vorerst steigerten die russischen 
Batterien mittags ihr Feuer durch eine halbe Stunde zu einem ver¬ 
nichtenden Geschoßhagel. Hierauf rollte Welle auf Welle eines un¬ 
gestümen Infanterieangriffes heran3). Um lh30 nachm. entriß der Feind 
dem Nordflügel der Division Schön bei Rajmiesto einen Stellungsvor¬ 
sprung; doch gelang es der 57. IBrig., rechtzeitig einen Riegel zu be¬ 
setzen und die übrige Front gegen die hartnäckigen Anstürme der Garde 
aus der Richtung Niemier restlos zu behaupten. 
Zu gleicher Zeit überrannte der Feind nördlich von Trysten4) am 
linken Flügel der deutschen 19. ID. die schwachen Stellungen eines 
Rekrutenbataillons und stürzte sich, nach Nord und Süd abschwenkend, 
auf die offenen Flanken der Abschnitte GLt. Schmettau und FML. Schön. 
Der erste, von der 37. IBrig. mit dem nordböhmischen Bataillon III/92 
versuchte Gegenstoß verpuffte wirkungslos, er wurde von der Russenflut 
hinweggespült. Um Szczuryn entspann sich, während das nördlich 
davon stehende Bataillon 1/92 gegen den Ort einen Haken bildete und 
*) Das 58. IBrigKmdo. blieb vorläufig als Befehlsstelle ausgeschieden. 
2) Mit drei Bataillonen; ein weiteres stand bei der 57. IBrig. 
3) S e h ö n, Die deutschböhmische 29. Infanterietruppendivision am Stochod 
(Reichenberg 1926), 51 ff. 
4) Klembowski, 81 f.
	        
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