Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Pläne des Heeresgruppenkommandos Erzherzog Eugen 
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daher gezwungen, die beabsichtigten größeren Unternehmungen auf bes¬ 
sere Zeiten zu verschieben. 
Die öst.-ung. Heeresleitung war zu dieser Zeit in arger Bedrängnis. 
Noch hatte die Nordostfront nicht die harten Schläge der Brussilow- 
offensive überwunden; sie mußte neuer Anstürme gewärtig sein. Im 
Südosten meldete sich in Rumänien ein neuer Feind und am Isonzo war 
die Abwehr wankend geworden, die sich vorher durch fünf schwere 
Schlachten behauptet hatte. 
Bei dieser gespannten Lage an allen Fronten mußte die Heeres¬ 
leitung Verstärkungen für die schwer ringende 5. Armee vor allem der 
Heeresgruppe Erzherzog Eugen entnehmen. 
Der naheliegende Gedanke, durch eine weitere Zuriickführung der 
Südtiroler Front auf die Stellungen vom Mai namhafte Kräfte für den 
Isonzo freizumachen, wurde zwar erwogen; doch teilte GO. Conrad 
dem Heeresgruppenkmdo. schon am 9. August mit, daß er an eine Rück¬ 
verlegung der Front der 11. Armee derzeit nicht denke. Es war hier vor 
allem zu berücksichtigen, daß durch eine solche Maßnahme nicht nur alle 
Vorteile der gegenwärtigen Stellungen für die Abwehr und für künftige 
Angriffsunternehmen verlorengegangen wären, sondern daß die Preis¬ 
gabe so schwer errungenen Bodens auch die Zuversicht der Truppe be¬ 
einträchtigt hätte. 
Das Heeresgruppenkmdo. stellte die im Laufe der sechsten Isonzo- 
schlacht für die 5. Armee abgeforderten Verstärkungen nicht ohne Be¬ 
sorgnis um seine eigene Front zur Verfügung. Wohl wurden immer mehr 
italienische Brigaden, die bisher im Trienter Raum vermutet worden 
waren, an der Isonzofront wahrgenommen; doch ließ die lebhafte Tätig¬ 
keit der Italiener gegenüber dem Fleimstal erkennen, daß der Feind keines¬ 
falls gesonnen sei, sich in Südtirol auf die reine Abwehr zu beschränken. 
Die vom Heeresgruppenkmdo. in den letzten Julitagen hinter die 
Front gezogenen Reserven, die 2. und die 8. GbBrig., gingen zwischen 
dem 8. und dem 10. August zuerst an den Isonzo ab. Ihnen folgte die 
aus der 10. GbBrig. des Korps Gdl. v. Roth und zwei Regimentern der 
11. Armee zusammengesetzte Division GM. Hrozny1). 
Jedoch schon am 12. August machten die Ereignisse am Isonzo die 
Bereitstellung einer weiteren Brigade, der 56. IBrig., nötig; am folgenden 
Tage verfügte des AOK. die Abgabe noch einer Division (S. 97). 
i) Nach Durchführung der Verschiebungen erhielt diese Division die Bezeich¬ 
nung als 57. ID. Die bisherige Division dieser Nummer ging in die 90. ID. auf, 
deren Führung mit jener des Rayons IV FML. Heinrich Goiginger übernahm.
	        
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