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Die Südwestfront in der ersten Hälfte August 1916
Das letzte Ringen auf der Karsthochjläche und der 4tusklang der
sechsten Isonzoschlacht
Nördlich der Wippach hatte die italienische 2. Armee am 16. August
ihre Durchbruchsversuche gegen ' das k. u. k. XVI. Korps bereits ein¬
gestellt. Nur gegen die Brennpunkte der neuen Front bei Sv. Katarina,
beiderseits der Rosentaler Straße und im Abschnitte St. Peter—Vertojba
richtete sich zeitweise lebhaftes Geschützfeuer. Zu Infanterieangriffen
kam es nicht mehr, und am 17. flaute auch die Artillerietätigkeit lang¬
sam ab. Hingegen flammte die Schlacht am 16. August südlich der
Wippach noch einmal zu gewaltiger Höhe auf.
Die Nacht auf den 16. war auf dem Karst bis auf einen erfolglos
gebliebenen Überfall auf unsere Stellungen bei Lokvica ruhig verlaufen,
und die Ablösung der 33.IBrig. konnte ohne Störung durchgeführt
werden. In den Morgenstunden hatte es auch hier den Anschein, als
ob die Schlacht bereits beendet wäre. Da setzte um 9h 30 vorm. schlag¬
artig stärkstes Artillerie- und Minenwerferfeuer aller Kaliber gegen
die ganze Kampffront ein. Auf die Stellungen westlich von S. Grado di
Merna sowie im Abschnitte zwischen dem Nordrand des Karstes und
Oppacchiasella verdichtete sich die Wirkung der zusammengefaßten ita¬
lienischen Artilleriemassen zu ungeheurer Wucht. Schon um llhvorm.
brachen frische italienische Kräfte zum Angriff vor. Nordwestlich von
Lokvica scheiterte der tief gegliederte italienische Ansturm im vorzüg¬
lich geleiteten Abwehrfeuer der Artillerie des VII. Korps, das den Feind
zum fluchtartigen Rückzüge zwang. Auch vor der 20. HID. kamen die
feindlichen Sturmkolonnen schon an den Hindernissen zum Stehen.
Feindliche Abteilungen, die an einzelnen Stellen nächst Oppacchiasella
eingedrungen waren, wurden in erbittertem Handgemenge zurück¬
geworfen. Auch der um lh nachm. gegen den Nordflügel der 17. ID.
(34. IBrig.) gerichtete Vorstoß der Italiener brach vollständig zusammen.
Noch war aber die Angriffskraft des Feindes nicht endgültig ge¬
brochen. Um 4h nachm. kam es zu einem letzten einheitlichen Massen¬
stoß gegen die ganze Front des VII. Korps. Dem ausgezeichneten Zu¬
sammenwirken der Artillerie auf dem Karst und einzelner Artillerie¬
gruppen aus den Nachbarbereichen war es zu danken, daß der Angreifer
im zusammengefaßten Abwehrfeuer die schwersten Verluste erlitt und
nirgends die Front zu durchbrechen vermochte. Trotzdem erhoben sich