Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Beurteilung der Lage durch das 5. Armeekommando 
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notwendig. Eine kritische, Triest gefährdende Situation kann gewiß heute 
noch vermieden werden. Der Antransport von Truppen dauert aber er¬ 
fahrungsgemäß lange und könnte, in einem Momente erst realisiert, 
wenn bereits sichere Anzeichen einer mächtigen Erschütterung der Front 
vorliegen, vielleicht schon zu spät sein. Die Isonzoarmee wird gewiß 
stets ihre Pflicht bis zum äußersten erfüllen. Ich, als ihr Kommandant, 
sehe mich aber veranlaßt, auf vorerwähnte Umstände rechtzeitig auf¬ 
merksam zu machen. Jetzt dürften noch etwa drei weitere Divisionen 
das leisten können, was später eine viel größere Zahl nicht mehr reparie¬ 
ren könnte. Da ich während des ganzen Krieges gezeigt zu haben glaube, 
daß ich auf die vorhandenen Mittel Rücksicht zu nehmen wußte, und es 
peinlich vermied, ungerechtfertigte Hilfe in Anspruch zu nehmen, glaube 
ich, daß vorliegende pflichtgemäße Meldung nicht als ein Zeichen von Ner¬ 
vosität, von der ich mich in ungebrochener Zuversicht frei weiß, gewertet 
werden wird. Rechtzeitiger Entschluß ist es, den ich gehorsamst erbitte." 
Die italienischen Durchbruchsversuche bei Görz und auf dem 
Nordrand des Karstes am 12. und 13. August 
Bis zum 11. abends hatte der Feind den Artillerieaufmarsch vor 
den neuen öst.-ung. Stellungen zum größten Teile beendet und seine 
Kräfte zur Fortsetzung des Angriffes bereitgestellt. Das italienische 
2. Armeekmdo. hatte im Wippachtale zwischen dem VI. und dem 
VIII. Korps das XXVI. Korps eingeschoben, das aus der 43. ID. des 
VI. und der 48. ID. des VIII. Korps gebildet wurde. Es standen somit 
im Görzer Becken zwischen Salcano und der Wippach drei Korps zum 
Angriff bereit: das VI. mit der 45. und der 24. ID., das XXVI. mit 
der 43. und der 48. ID., das VIII. mit der 12. und der 46. ID.; dahinter 
in Reserve die 11. Division. 
Auf eine Anfrage der italienischen Heeresleitung an ihre Unter¬ 
führer, ob der bisherige Widerstand des Gegners bei Görz der Absicht 
einer nachhaltigen Abwehr entspreche, oder ob es sich um Nachhut¬ 
stellungen handle, erhielt sie die Antwort, daß der Gegner Widerstand 
durch „Nachhuten" mit starken Kräften in gut vorbereiteten Stellungen 
leiste. In Berücksichtigung seines Zustandes und der allgemeinen Lage 
müsse er jedoch ohne Verzögerung angegriffen werden. Auf diese 
Stellungnahme der Unterführer hin. wurde die Fortsetzung des all¬ 
gemeinen Angriffes beschlossen. Als Hauptziel für die Görzer Gruppe
	        
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